"Kulturrevolution" in der frühen DDR
Laufzeit: 22. November 2014 bis 18. Januar 2015
Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs leitete die sowjetische Besatzungsmacht eine tiefgreifende Umgestaltung gesellschaftlicher und staatlicher Strukturen in ihrer Besatzungszone ein. Diese neue Gesellschaftsordnung erforderte einen radikalen ideologischen Bruch mit einem grundlegendem Wandel auf kulturpolitischem Gebiet. Die Ausstellung stellt unter bestimmten Themen die Etappen der „Kulturrevolution“ zwischen Kriegsende im Mai 1945 und der Auflösung der Länder in der DDR im Juli 1952 dar. In der Oberlausitz trieben zwei Frauen die „Kulturrevolution“ voran: Eva Büttner (1886-1969) und Gertrud Bobek (1898-2000). Beide hatten sich vor 1933 für linksgerichtete Parteien engagiert, und beide gehörten zu den „Verfolgten des Nationalsozialismus“.
Während die Jüdin Eva Büttner nur knapp der Deportation in ein Vernichtungslager entging und versteckt wurde, emigrierte Gertrud Bobek, deren Mann 1938 als „Landesverräter“ hingerichtet worden war, in die Sowjetunion. Beide Frauen stellten sich sofort nach dem Zusammenbruch Nazideutschlands im Mai 1945 in den Dienst der sowjetischen Besatzungsmacht und der kommunistischen Partei. Als Mitglieder der KPD und der 1946 gegründeten SED setzten sie sich für die Machtdurchsetzung der Kommunisten in der sowjetischen Besatzungszone ein und gingen mit großem Eifer vor. In ihrem Aufgabenbereich als Kulturfunktionäre in den Kreisen Kamenz und Bautzen beförderten sie die „Sowjetisierung“ der Oberlausitz. Sie stellten sich an die Spitze verschiedener neu gegründeter Organisationen, wie dem Demokratischen Frauenbund Deutschlands oder den Ortsgruppen des Kulturbundes. In Selbstzeugnissen,
wie handgeschriebenen Lebensläufen bis hin zur Autobiografie Gertrud Bobeks, begündeten sie später ihre harte Haltung. Anhand ihrer Lebenswege lassen sich die tiefgreifenden Veränderungen des gesellschaftlichen Lebens in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR zwischen 1945 und 1952 nachspüren.
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