ORI GERSHT – NATURGEWALTEN
Film und Fotografie
Laufzeit: 15. März 2015 bis 14. Juni 2015
Ori Gersht (geb. 1967 in Tel Aviv) betrachtet die Landschaft als Ort vergangener Ereignisse, die in seinen Filmen und Fotografien gegenwärtig werden. Auf seinen Reisen bewegt er sich auf den Spuren der Vergangenheit und übersetzt den Prozess des Erinnerns in ausdrucksstarke Bilder. Dabei sind seine Werke stets von einem Spannungsverhältnis zwischen (Natur-)Gewalt und Zerstörung einerseits und (Natur-)Schönheit und Erhabenheit andererseits geprägt. Das eindrucksvolle Panorama der Pyrenäen ist in seinem Film „Evaders“ und in einer Serie von Fotografien Schauplatz der verzweifelten Flucht (etwa Walter Benjamins) vor den Nationalsozialisten.
Im Film „The Forest“ wird die Idylle eines Waldes in der Ukraine durch plötzlich umstürzende Bäume unmittelbar gestört. Mit dieser martialischen „Störung“ verweist Gersht auf den Wald als unsicheren Zufluchtsort (auch seiner Vorfahren) vor Entdeckung und Deportation. Über den konkreten historischen Kontext hinaus sind jedoch alle Arbeiten des Künstlers – etwas seine Fotografien von zerberstenden, barocken Blumensträußen, oder von verwitterten Olivenbäumen in Israel - außergewöhnliche Metaphern für die widersprüchliche Natur des Menschen und für die unlösbaren Zusammenhänge von Vergangenheit und Gegenwart, von Leben und Tod.
Nachdem Ori Gersht in unserer Ausstellung „Still bewegt“ (2013/2014) mit drei Filmen bereits prominent vertreten war, ist die Ausstellung „NaturGewalten“ nun seine erste umfassende Einzelausstellung in Deutschland.
Zur Museumseite: ALTANA Kulturstiftung im Sinclair-Haus
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