Ludwig Museum im Deutschherrenhaus
56068 Koblenz
Danziger Freiheit 1

Brüche im Weltbild. Fragmente, Strukturen, Horizonte: Landschaftsbilder von Ger Dekkers, Jan Dibbets, Ger van Elk und Jaap van den Ende

Laufzeit: 25. Januar 2015 bis 08. März 2015

Die bildliche Darstellung der Natur und der Landschaft hat eine lange Tradition in der niederländischen Kunst. Vom 17. bis zum 19. Jahrhundert bieten viele der Landschaftsgemälde friedvolle weite Blicke über das charakteristisch flache Land und zeugen von einer tiefen Verbundenheit des Menschen mit seinem Naturraum. Seit den späten 1960er Jahren beschäftigt die in Nutzflächen untergliederte, zur Steigerung der ökonomischen Effizienz kultivierte Landschaft erneut eine Reihe von Künstlern aus den Niederlanden. Die spezifisch holländische Situation, zwischen künstlicher Landgewinnung und latenter Gefährdung durch das angrenzende Meer charakterisiert, bildet den gemeinsamen Ausgangspunkt für die Werke von Ger Dekkers (geb. 1929), Jan Dibbets (geb. 1941), Ger van Elk (geb. 1941) und Jaap van den Ende (geb. 1944), die in der Ausstellung im Ludwig Museum gezeigt werden.

Mit Fotografie, Film und Malerei erproben sie neue Ausdrucksmöglichkeiten und reagieren unmittelbar und eindringlich auf konkrete örtliche Gegebenheiten.
Extrem fragmentierte Blicke, von geometrischen Strukturen bestimmte Detailansichten und Panoramen, zergliederte Perspektiven und geborstene Horizonte charakterisieren viele ihrer Werke. Zahlreiche dieser systematisch angelegten Arbeiten basieren auf fotografischen Aufnahmen, ohne dass es sich dabei um Landschaftsfotografien im klassischen Sinn handelt. Rückanbindungen an die Land Art werden zum Teil deutlich, aber auch auf die Konkrete Kunst, die seit Piet Mondrian einen eigenen Stellenwert in der Kunst der Niederlande besitzt. Collagen, Montagen und serielle Bildfolgen zeigen analytisch wahrgenommene Landschaften, die eine Orientierung erschweren oder regelrecht unmöglich machen. Was diese Werkkomplexe bei aller Verschiedenheit miteinander verbindet, ist ein ebenso intensiv beobachtender wie kritisch distanzierter Blick auf die gelebte Umgebung.

Gezeit werden ca. 80 Arbeiten aus musealem und privatem Besitz sowie aus den Ateliers der Künstler. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit Situation Kunst, Bochum und wird im Anschluss im Stedelijk Museum Schiedam, Amsterdam, zu sehen sein.

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Rheinland-Pfalz | Ort:  Koblenz |
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