Licht hören
Bilder von Carmen Jaud
Laufzeit: 18. Januar 2015 bis 12. April 2015
Anderer Ausstellungsort:
Schwäbische Galerie im Volkskundemuseum Oberschönenfeld
Die Augsburger Künstlerin Carmen Jaud zeigt eigens für die Räume der Schwäbischen Galerie geschaffene Bilder aus den letzten Jahren. Im Mittelpunkt steht dabei die Auseinandersetzung mit dem Thema Licht. Dementsprechend sind die Gemälde stark von der Farbe Gelb geprägt. Teils handelt es sich dabei um erinnerte Landschaften, teils um Transformationen von Gedichten zu Bildern. Die Gemälde leben von einer intensiven Leuchtkraft und einer starken haptischen Qualität.
Eine begleitende Studio-Ausstellung ist der Farbe Gelb gewidmet. Objekte aus den Beständen des Museums sowie Leihgaben der Abtei Oberschönenfeld werden hier präsentiert.
Der Ausstellungstitel „Licht hören“ bezieht sich auf ein Gedicht von Johannes Bobrowski, in dem es heißt: „Es wird hörbar gelb“. Die Auseinandersetzung mit Gedichten der Moderne spielt im Werk der Malerin Carmen Jaud eine zentrale Rolle. Auch bei den Gemälden aus der Serie „Topografie der Farbe Gelb“, die in der Schwäbischen Galerie präsentiert werden und eigens für diese Räume entstanden sind, ist dies der Fall.
Seit Jahren arbeitet die Künstlerin an der übergreifenden Werkgruppe mit dem Titel „Licht hören“. Die sich hierin ausdrückende Synästhesie, die gleichzeitige Wahrnehmung verschiedener Sinneseindrücke, ist ihr ein zentrales Anliegen. Carmen Jaud machte sich für dieses Projekt auf die Suche nach Gedichten, in denen die Farbe Gelb thematisiert wird. Es geht ihr dabei jedoch nicht um die Illustration bestimmter Motive, sondern um den „interaktiven Prozess der Transformation von Gedichten zu Bildern.“ Wie in der Lyrik, soll sinnlich Fassbares und Gedankliches zu einer Einheit verschmelzen. Die Gedichte werden zum Impuls für den Malakt. Im Mittelpunkt steht dabei die Intention, durch das Zusammenspiel „zwischen den Sprachbildern der Gedichte und der Malerei einen Raum der Einfühlung für den Betrachter zu schaffen“, wie Carmen Jaud es selbst formulierte.
Ihre ersten Anregungen für die Beschäftigung mit der Farbe Gelb fand Carmen Jaud in der Natur, in ihrer unmittelbaren Umgebung. Nach wie vor handelt es sich bei manchen ihrer Bilder um erinnerte Landschaften, die Empfindungen von Gesehenem und Erlebtem wiedergeben. Beim Malen wird die Wirklichkeit in das, was sie auch sein könnte, transferiert.
Die Künstlerin Carmen Jaud wurde 1955 in Höchstädt/Donau geboren. Sie studierte Pädagogik und Kunsterziehung an der Universität Augsburg. Seit 1992 stellt sie aus. 2002 erhielt sie den Kunstpreis des Bezirks Schwaben für das Bild „Kein Ort – Nirgends“.
Carmen Jaud publiziert in der kunstpädagogischen Fachpresse. Von 1996 bis 1999 unterrichtete sie an der Universität Augsburg. Seit 1999 leitet sie die Grund- und Mittelschule Centerville-Süd mit Schwerpunkt Kunst und Musik.
Sonne, Licht und Heiterkeit, aber auch Neid, Verrat und Feigheit: Je nach Kultur wird Gelb unterschiedlich wahrgenommen. Die Vielfalt der gelben Farbpalette lädt ein, bei Mit-Mach-Stationen mit allen Sinnen spielerisch in die Farbe „zu tauchen“; auch gibt es alltägliche (historische) gelbe Objekte zu entdecken.
Zur Museumseite: Museum Oberschönenfeld
Sie wollen Änderungen oder Ergänzungen zu Museum Oberschönenfeld mitteilen?
Ausstellung melden Ausstellungsbild senden Museumsbild senden Andere Änderungen 10 Highlights zeigen