Von August Macke bis Otto Dix – Bildnisse vom Expressionismus bis zur Neuen Sachlichkeit aus den Sammlungen August Macke Haus und Frank Brabant
Laufzeit: 14. Mai 2015 bis 20. September 2015
Wie keine andere Bildgattung erlebte das Porträt einen Aufschwung im Expressionismus und wurde als Gegenpol zur Fotografie Spiegel und Ausdruck inneren Befindens. Mit dem Ersten Weltkrieg wich der ekstatische Rausch der Farben und Formen einer zunehmend nüchternen, kühl distanzierten und zeichnerisch klaren Darstellungsweise, die der Realität ohne Sentimentalität und mit bisweilen bissigem Blick ins Gesicht schaut.
Das Bildnis als eines der wichtigsten Themen in der Kunst, erfuhr in seiner Auffassung besonders in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts gravierende Veränderungen.
Hatte es seit der Renaissance vornehmlich die Aufgabe, den Dargestellten so naturgetreu wie möglich wiederzugeben, so befreite es der Expressionismus radikal aus dem Dienst der Illusion und stellte das Allgemeine über das Individuelle. Nicht länger galt es in erster Linie den Menschen darzustellen, sondern vielmehr seine psychische Verfasstheit. Das Bildnis definierte sich aus der Tiefe des Unbewussten und wurde – als Gegenpol zur Fotografie – Spiegel und Ausdruck inneren Befindens.
Mit dem Ersten Weltkrieg wich der ekstatische Rausch expressionistischer Farben und Formen einer neuen figurativen, nüchternen, kühl distanzierten und zeichnerisch klaren Darstellungsweise, die – gemeinhin als Neue Sachlichkeit bezeichnet – der Realität ohne Sentimentalität und mit bisweilen bissiger Ironie und Sozialkritik ins Gesicht schaut.
Rund 50 Werke, hauptsächlich Gemälde, von fast vierzig Künstlerinnen und Künstlern, darunter Otto Dix, Conrad Felixmüller, Walter Gramatté, Erich Heckel, Karl Hofer, Alexej von Jawlensky, Ernst Ludwig Kirchner, Elfriede Lohse-Wächtler, August Macke, Ludwig Meidner, Emil Nolde, Greta Overbeck-Schenk, Hermann Max Pechstein, Christian Schad, Josef Scharl, Georg Scholz und Georg Tappert, vergegenwärtigen die unterschiedlichen Bildnisauffassungen der beiden aufeinander folgenden Stilrichtungen und verdeutlichen, dass diese nicht nur sehr vielfältig waren, sondern durchaus auch Kontinuität besaßen.
Zur Museumseite: Museum August Macke Haus
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