Als Brieftauben das Photographieren lernten
Laufzeit: 28. November 2014 bis 11. Januar 2015
Wenn Tauben über der Erde gleiten, sehen sie diese so wie wir sie in unseren nächtlichen Träumen vom Fliegen erleben. Anfang des 20. Jahrhunderts experimentierte der Apotheker Julius Neubronner (1852 bis 1932) aus Kronberg mit Miniaturkameras an Brieftauben.
Er trainierte seine Tauben, Kameras mit immerhin rund einem Drittel ihres eigenen Körpergewichts in einer kleinen Vorrichtung durch die Luft zu tragen. Die Apparate sollten automatisch auslösen und Geländebilder liefern. Der Zeitpunkt des Auslösens wurde über die Kenntnis der Fluggeschwindigkeit der Taube und die Wegstrecke zum zu fotografierenden Gelände berechnet.
Neubronner dachte, seine Idee könnte unter anderem von militärischem Nutzen sein, doch die Entwicklung der militärischen Luftfahrt hatte die Tauben schon überholt. Mit Brieftaubenfotografie beschäftigten sich auch der Schweizer Uhrmacher Christian Adrian Michel (1912 bis 1980), das französische Militär und die CIA.
Katalog: Zur Ausstellung erscheint der 16. Band der edition stadthaus: Über Julius Neubronner und wie er die Brieftaubenfotografie erfand.
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