Harmonie und Umbruch
Chinesische Landschaften in der aktuellen Kunst
Laufzeit: 20. Juni 2015 bis 04. Oktober 2015
Seit nahezu 1600 Jahren ist die Landschaftsmalerei ein zentrales Genre der chinesischen Kunst. Darstellungen der Natur sind hier kein getreues Abbild einer sichtbaren Außenwelt, sondern Spiegel eines inneren Erlebens. So sucht die Malerei nach dem adäquaten Ausdruck einer Atmosphäre, nach einer emotionalen Äußerung und einer Höchstform von Harmonie.
Gerade in der jüngeren Zeit ist in der zeitgenössischen Kunst ein zunehmendes Interesse an dieser Tradition der chinesischen Landschaftsdarstellung zu beobachten. Sie war im 20. Jahrhundert in der dem sozialistischen Realismus verpflichteten Volksrepublik China und vor allem im Zuge der Kulturrevolution (1966–77) fast zum Erliegen gekommen. Internationale Künstler nutzen das Sujet aktuell verstärkt, um soziale, politische oder gesellschaftliche Fragen zu thematisieren. Die Ausstellung untersucht, wie die Tradition der idealisierten, der inneren Harmonie verschriebenen Landschaftsmalerei im zeitgenössischen Bewusstsein von (gerade auch nichtchinesischen) KünstlerInnen aktualisiert und reflektiert wird.
Beteiligte KünstlerInnen: Marina Abramovic & Ulay, Ai Weiwei, Darren Almond, Cai Guo-Qiang, Chen Zhen, Peter Fischli & David Weiss, Hai Bo, Isaac Julien, Roy Lichtenstein, Kris Martin, Qin Yufen, Marc Quinn, RongRong & inri, Julian Schnabel, Richard Serra, Shi Jing, Jorinde Voigt, Wang Yin, Wei Guanqing, Zhan Wang u. v. a. m.
Zur Museumseite: MARTa Herford
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