Madonna. Frau – Mutter – Kultfigur
Laufzeit: 16. Oktober 2015 bis 21. Februar 2016
Im Jahr 2015 feiert die Evangelische Kirche Deutschland das Themenjahr „Reformation – Bild und Bibel“. In diesem Zusammenhang möchte das Landesmuseum Hannover in Kooperation mit dem Sprengel Museum Hannover mit einer Ausstellung auf ein Phänomen aufmerksam machen, dem noch nie eine so große und umfassende Ausstellung gewidmet wurde: der Madonna.
Vorläufer lassen sich weit in die heidnische Vergangenheit zurückverfolgen, doch in der Bibel blieb Maria zunächst nur eine Randfigur. Nach dem Konzil von Ephesos im Jahr 431, das sie in den Stand der Gottesgebärerin erhob, entwickelte sie sich neben Christus zur zentralen Figur der Christenheit. Zahllose Bildwerke geben die Mutter Gottes wieder, die selbst nach der Reformation in den protestantischen Kirchen verblieben, wenngleich ihre Verehrung mit Luther endete. Im 20. Jahrhundert wurde sie schließlich zu einer Kunstfigur in einem neuartigen gesell-schaftlichen Kontext. Im Mittelpunkt wird das scheinbar vertraute Marienbild des Mittelalters und der Frühen Neuzeit stehen: Dessen Verehrung, Funktion sowie seine vielseitigen Erscheinungsformen werden in der Ausstellung auf ca. 800 qm anhand aussagekräftiger Beispiele vorgestellt. Den Ausgangspunkt bilden neben hochkarätigen Leihgaben aus internationalen Museen die Werke des Landesmuseum Hannover sowie des Sprengel Museum Hannover. So macht ein Blick in den Bestand des Sprengel Museum Hannover deutlich, mit welcher gesteigerten Heterogenität wir es anknüpfend an die breite Vielfalt vergangener Jahrhunderte ab 1900 zu tun haben: Kreidezeichnungen, Lithografien, Radierungen, Aquarelle, Holz- und Linolschnitte sowie Ölmalereien variieren mit Collagen, Stein-, Gips- sowie Bronzeguss, sowohl Assemblage als auch objets trouvés und nicht zuletzt Fotografien und Videoarbeiten. Angereichert mit ausgewählten Leihgaben, vermögen die Werke des Sprengel Museum Hannover von Künstlern wie Kurt Schwitters, Adolf Hölzel, Henry Moore und Katharina Fritsch die andauernde Faszination für das Bild Mariens seit 1900 widerzuspiegeln.
Zwar brechen Künstler mit dem ausgehenden 19. Jahrhundert wie nie zuvor mit Traditionen, doch reißt das Interesse, Madonnen- und Marienbilder zu schaffen, nicht ab.
Zur Museumseite: Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
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