Seiichi Furuya. ERINNERUNG – KONTROLLE
Laufzeit: 11. April 2015 bis 28. Juni 2015
Die Ausstellung zeigt ein Spannungsfeld von Biografie und Erinnerungsarbeit, Archiv und Veröffentlichung in zwei zentralen Werken des aus Japan stämmigen österreichischen Künstlers und Mitbegründers der Zeitschrift „Camera Austria“, Seiichi Furuya: Die Fotoserie „Staatsgrenze“ und das Bildarchiv „Mémoires“. Furuya suchte die Orte auf, an denen Grenzzwischenfälle die reale Gewalt der Grenzen sichtbar machten. Hierzu stellte er den Bildern Texte an die Seite und nutzte dazu Zitate aus Gesprächen mit Anwohnern und Grenzbeamten oder aus der Presse, um das romantische Moment der fotografischen Landschaftsaufnahmen zu brechen. Die Arbeiten sind stark biografisch geprägt, denn nachdem Furuya selbst aus politischen Gründen von Japan nach Österreich flüchtete, lernte er seine Frau kennen und zog kurz darauf mit ihr und dem gemeinsamen kleinen Sohn in die DDR, wo er als Dolmetscher arbeitete.
Er erarbeitete eine Art Fototagebuch dieser Zeit. Seine Frau bekam so tiefe Depressionen, dass sie am 7. Oktober 1985, während der Feierlichkeiten zum 36. Jahrestag der Gründung der DDR, Selbstmord beging. Das Fotoarchiv erhält dadurch retrospektiv eine neue, ganz andere Bedeutung.
Kooperationsprojekt mit dem Kunsthaus Dresden, wo vom 1. April – 31. Mai 2015 die Ausstellung „Seiichi Furuya – Was wir sehen. Dresden 1984 – 85“ gezeigt wird. Gefördert durch das Bundeskanzleramt Österreich und die Japan Foundation.
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