Der Atzmann aus St. Leonhard
Laufzeit: 04. Juni 2014 bis 27. Juli 2014
Im Sommer 2012 wurde bei Grabungen des Frankfurter Denkmalamtes in der Kirche St. Leonhard, einer der ältesten Kulturdenkmäler der Stadt, ein Atzmann geborgen – eine lebensgroße, aufrecht stehende Skulptur mit liturgischen Gewändern, die auf ihren Händen eine Pultplatte trägt. Sie ist noch bis zum 27. Juli im Archäologischen Museum zu sehen. Dieser Typus eines stummen Dieners wurde zu Beginn des späten Mittelalters erfunden und hat heute großen Seltenheitswert.
In der gotischen Karmeliterkirche hat der Atzmann aus St. Leonhard vorübergehend eine würdige Kulisse, bevor er nach Abschluss der Renovierungsmaßnahmen wieder seinen ursprünglichen Platz einnehmen wird.
Die Entdeckung und der gute Erhaltungszustand der qualitätsvollen spätgotischen Figur sind ein außerordentlicher Glücksfall. Zudem wirft der Pultträger ein Streiflicht auf die Stiftertätigkeiten Frankfurter Patrizierfamilien wie der Familien Monis und Weiß von Limpurg. Sie stifteten die kostspielige Figur im Jahr 1441 für den Chordienst, damit dort für das Seelenheil ihrer Familienangehörigen gebetet werden sollte. Der Atzmann veranschaulicht einprägsam Selbstverständnis und Sorge der mittelalterlichen Bürger für ihre Stadtkirche.
Es besteht während der Dauer der Ausstellung auch die Möglichkeit, den Atzmann des Frankfurter Doms zu besichtigen: Dienstags bis Sonntags von 15-16 Uhr, Anmeldung im Dommuseum.
Zur Museumseite: Archäologisches Museum Frankfurt
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