Reiz und Scham - Kleider, Körper & Dessous
Laufzeit: 04. April 2014 bis 02. November 2014
"Reiz & Scham" zeigt mit mehr als 400 originalen Kleidungsstücken und 1000 weiteren Exponaten, wie sich in den vergangenen 150 Jahren die enge Grenze ziwschen "gerade noch erlaubt" und "eigentlich schon verboten" veränderte. Welche Partien des weiblichen Körpers durften wann und wo gezeigt werden - und welche nicht? Ball- und Gesellschaftskleider, Strand- und Sportanzüge erzählen von Sittlichkeits- und Tugendvorstellungen ihrer Zeit und dem Spiel mit körperlichen Vorzügen. Erotik und viele unterschiedliche Blicke verspricht der zweite Teil der Ausstellung, in der Dessous die Hauptrolle spielen. Auch beim "Darunter" hat sich im Laufe der Zeit viel verändert. Das Spektrum der Exponate reicht vom Liebestöter über Korsetts zu einem Hauch von Nichts heutiger Tage.
Welche Partien des weiblichen Körpers durften wann und wo gezeigt werden und welche nicht? Im ersten Teil zeigt die Ausstellung, wie sich im Laufe von 150 Jahren die enge Grenze zwischen "gerade noch erlaubt" und "eigentlich schon verboten" veränderte. "Beine, Busen, Po oder Taille - ihre Bedeckung oder Enthüllung in der Kleidung und den Accessoires offenbart die jeweiligen Grenzen von Reiz und Scham", erklärt Kurator Martin Schmidt vom LWL-Industriemuseum.
In vier Zeitschnitten - um 1900, 1920er, 1950er und 1980er Jahre - stellt die Schau die unterschiedlichen Konventionen vor, die auf der Straße, am Strand oder beim Abendball galten. Martin Schmidt: "Ein tief ausgeschnittenes Ballkleid oder ein knapper Bikini, die im Ballsaal des Kaiserreichs bzw. auf einer Ferieninsel der 1980er selbstverständlich waren, würden im Berufsalltag oder auf der Straße gänzlich unpassend, ja schamlos wirken. Schon das zeigt, wie relativ und wenig 'naturgegeben‘ Reiz- und Schamgrenzen waren und sind."
Eine wichtige Rolle spielen Übergänge, in denen die jeweiligen Normen hinterfragt wurden. Oft gehen diese mit Zeiten politischen Veränderungen oder wirtschaftlichen Krisen einher. Impulse geben auch einzelne gesellschaftliche Gruppierungen, vor allem die künstlerische Avantgarde. "Solche Übergangszeiten wie etwa die Reformzeit nach 1900 oder auch die 1970er Jahre werden in der Ausstellung sichtbar sein", ergänzt der Kurator.
Ergänzt werden die vier Zeitschnitte jeweils durch ein "rotes Kabinett", in dem Besucher einen Blick in gesellschaftliche Tabu-Bereiche werfen können: auf die versteckte und öffentlich verleugnete erotische Welt in Männerzirkeln und Bordells, aber auch auf die provokativen Grenzüberschreitungen, die die Künstler ganz bewusst begehen und mit denen sie dann auch immer wieder den Wandel in Gang setzen.
Zur Museumseite: LWL-Industriemuseum TextilWerk Bocholt - Westfälisches Landesmuseum für Industriekultur
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