Arbeit zeigen. Plastiken und Fotografien 1850-1950
Laufzeit: 27. April 2014 bis 21. September 2014
Das Historische Museum Saar präsentiert in Kooperation mit dem LWL-Industriemuseum 116 Arbeiterskulpturen aus der Sammlung Werner Bibl. Sie ist mit 205 Werken zumeist namhafter Künstler die weltweit größte ihrer Art und nur vergleichbar mit der Kollektion im Grohmann Museum in den USA. Den bis zu 1 Meter großen Plastiken stellt das Historische Musum Saar 28 großformatige Fotos aus der Saarregion gegenüber, die nur scheinbar objektiv die Realität der industriellen Arbeitswelt dokumentieren. Bei näherem Hinsehen erweisen sie sich, ebenso wie die Plastiken, als Inszenierungen von Arbeit.
Darstellungen von arbeitenden Menschen gibt es bereits in der Antike. Aber erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Industrialisierung die Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Menschen grundlegend zu verändern begann, fand eine intensivere künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema statt. Neben Malern zog es auch Bildhauer in die Industriereviere, wo sie sich mit einer industriellen Arbeitswelt auseinandersetzten, die als revolutionär, monumental und in gewisser Weise auch als exotisch empfunden wurde. Gleichzeitig stellte das Repräsentationsbedürfnis der neuen Industriebarone lukrative Aufträge in Aussicht.
Die Selbstdarstellung der Industrieunternehmen erfolgte in Form von Monumentalskulpturen und in kleinformatigen Plastiken: in Standbildern von Unternehmern, Arbeiterskulpturen, sogenannten Salonplastiken für Schreibtisch und Kaminsims und auch in allegorischen Darstellungen, welche die wissenschaftlichen Errungenschaften und die ökonomische Bedeutung des Unternehmens hervorheben sollten.
Die Bildhauer orientierten sich an antiken Vorbildern oder kombinierten überkommene und neue Darstellungsformen. Viele Plastiken heroisieren den Kampf mit der Gewalt der Technik. Häufig münden sie in ideologisch gefärbte bildnerische Parolen, vor allem seit die Schwerindustrie eine immer größere rüstungs- und machtpolitische Bedeutung gewann.
Zur Museumseite: Historisches Museum Saar
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