„Watchever“. Ellen Gronemeyer – Malerei
Laufzeit: 13. April 2014 bis 15. Juni 2014
astoser Farbauftrag, grimassierende Gesichter, verletzte Oberflächen: Wer sich angesichts der Bilder von Ellen Gronemeyer an Asger Jorn oder Jean Dubuffet erinnert fühlt, liegt gar nicht so falsch. Gronemeyer, Jahrgang 1979, feiert die Malerei allerdings, als wenn es kein Gestern gäbe – zuletzt als Teilnehmerin der Ausstellung „Painting Forever!“ in Berlin. Das Ludwig Forum Aachen widmet der jungen Künstlerin vom 13.04. bis 15.06.2014 ihre erste museale Einzelausstellung.
Expressiv, oft in grotesken Unformen, formuliert Gronemeyer Porträts von katzenartigen Künstlern, kopflosen Krawattenträgern oder spitznasigen Damen. Ihre Bilder entstehen in einem Prozess immer neuer, intensiver Überarbeitung. Sie brauchen Zeit – auch in der Betrachtung. Auf den ersten Blick bestätigen sie alles, was man über figurative Malerei seit den 1950er Jahren zu wissen glaubt. Doch bei
genauerem Hinsehen kommen Zweifel auf: Zitate aus der Bildsprache der Comics kommentieren die schrundige Oberfläche, bändigen den Malprozess durch distanziert zeichnerische Eingriffe und stellen so eine allzu einseitige Wahrnehmung in Frage. Überraschende Doppeldeutigkeiten poppen auf, hinter denen sich Gronemeyers tiefgründige und zugleich spielerische Gedankenwelt offenbart. Die Titel der Werke thematisieren oft das Changieren zwischen Malaktion und intellektueller Kommentierung. Eine Paarung, die Gronemeyers Malerei einerseits Tiefe gibt und sie andererseits heutig macht – auch wenn sie sich noch so sehr dem Zeitgeist mit seiner verkopften Installationskunst entgegenzustellen scheint.
Zur Museumseite: Ludwig Forum für Internationale Kunst
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