Klaus Magnus: Literarische Berührungen
Farbzeichnungen. Grafik. Objekte.
Laufzeit: 23. Februar 2014 bis 22. Juni 2014
Klaus Magnus ist ein sensibler Beobachter. Ihn interessieren die unscheinbaren Dinge ebenso wie die großen menschlichen Dramen, die sich in Tragödien wie „King Lear“ (William Shakespeare) ereignen. Seine künstlerische Meisterschaft, die er an der Kunstschulen in Dresden und Berlin erworben hat, erlaubt ihm einen spielerischen Umgang mit unterschiedlichsten Techniken und Materialien. In der Grafik bevorzugt er Radierung und Aquatinta. Er setzt dabei nicht auf die kontrastreiche Wirkung des Schwarzweiß-Effektes, sondern auf die malerischen Qualitäten, die sich durch eine feine Strichführung ergeben.
Mit großer Intensität arbeitet er seine Figuren und Gegenstände heraus, die scheinbar nur für einen Moment vor dem Betrachter erscheinen. Nichts ist endgültig, nichts dem Zufall überlassen. Im Zyklus „King Lear“, aus dem das Romantikerhaus einzelne Blätter zeigt, verweist er auf Situationen von existenzieller Natur, die den einzelnen Menschen an den Rand des Erträglichen führen. Selbst der Narr, der den alternden britischen König begleitet, nimmt seine Maske vom Gesicht, die zum Zentrum des Bildes wird. Wie intensiv sich Klaus Magnus mit dem Shakespeare-Drama beschäftigt hat, macht eine farbige Zeichnungen deutlich, mit der er das Verhältnis der ältesten Tochter Goneril zu ihrem Vater, König Lear, auslotet. Märchen und die Antike bieten ihm weitere Vorlagen für die Beschäftigung mit Beziehungen, die sich oft auf den Dialog weniger Figuren reduziert werden. Mit feinen Nuancen sucht er nach dem Kern der Dinge, nach der Wahrheit, die sich hinter der glatten Oberfläche verbirgt.
Einen weiteren großen Werkkomplex im jahrzehntelangen Schaffen von Klaus Magnus stellen seine Stillleben dar. In den Anordnungen von Gesammelten - Federn, Schneckenhäusern, Muscheln, Strandgut oder Flaschen - geht es um die Beziehungen, die die Gegenstände zueinander haben. Jedem Ding schenkt er seine Aufmerksamkeit, jedes Detail ist von ihm liebevoll und einzeln ins Bild gesetzt. Dazu verwendet er vor allem Wasserfarben und Tusche. Eine ganz eigene Welt sind dagegen die Papierarbeiten: Städte mit uralten Strukturen, Mobiles, Schiffe und fabelhafte Tiere von äußerst fragiler Gestalt. Auch sie stehen für das Minimalistische und Prozesshafte, das der Kunst von Klaus Magnus eigen ist.
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