AUGUST MACKE. Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies

Laufzeit: 02. Februar 2014 bis 27. April 2014

Die Kunstsammlung des Mülheimer Nobelpreisträgers Karl Ziegler verfügt über einen bedeutenden Werkblock des Malers August Macke. Zum 100. Todesjahr des rheinischen Expressionisten (1887–1914) zeigt das Kunstmuseum eine Sonderausstellung der Stiftung Sammlung Ziegler, die zugleich auch die erste Macke-Ausstellung in Mülheim an der Ruhr ist.

Wie in einem Zeitraffer durchlebte August Macke seine kurz bemessenen Schaffensjahre und ließ dabei zielbewusst alles hinter sich, was ihm für seine künstlerische Entwicklung nicht wichtig war. Erst brach er die Schule ab, dann die Kunstakademie, später auch den Unterricht bei Lovis Corinth. Er reiste durch halb Europa, sogar bis nach Nordafrika, immer auf der Suche nach Inspiration und künstlerischer Auseinandersetzung. 1911 schloss er sich dem „Blauen Reiter“ in München an und war Ideengeber im Kreis der „Rheinischen Expressionisten“.

„Man lebte mit ihm zweifach, seine Freudigkeit strömte selbst auf fremde Menschen aus“, erinnert sich der Schriftsteller Wilhelm Schmidtbonn an seinen Freund und Weggefährten. Macke brachte seinen lebensbejahenden Schaffensprozess auf die einfache Formel: „Bei mir ist Arbeiten ein Durchfreuen der Natur“, und das Kunstwerk „ein Gesang von der Schönheit der Dinge“. Aus seinen Alltagsbeobachtungen filterte und beschrieb er ein friedvolles Dasein, das seiner „Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies“ Ausdruck verlieh und in Zeiten tiefer Verunsicherung eine positive Sicht auf das Leben entfaltete. Facettenreich spielte er dabei immer wieder auf idyllische Motivwelten und Rollenbilder an, etwa wenn er seine Frau Elisabeth wahlweise als kontemplative Schönheit, Madonna oder Venus darstellte.

Zahlreiche Museen unterstützen die Ausstellung mit ihren Leihgaben – darunter das Kunstmuseum Bonn, das Städel Museum in Frankfurt, die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, die Hamburger Kunsthalle und die Kunsthalle Emden. Zusammen mit den Leihgaben aus Privatsammlungen werden Werkzusammenhänge und Themenkreise im Kontext von Vorstudien und Variationen gezeigt. So gewährt die Ausstellung einen Einblick in die „Werkstatt“ des Künstlers und gibt den Besuchern Gelegenheit, den schöpferischen Prozess der Bildfindung nachzuvollziehen. Darüber hinaus wird die Ausstellung auch inhaltliche und formale Bezüge zwischen Macke und seinen Wegbegleitern aus dem Kreis der deutschen Avantgarde aufzeigen.

Kategorien:
Kunst | 20. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Nordrhein-Westfalen | Ort:  Mülheim an der Ruhr |
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