Hans im Glück - Kunst und Kapital
Laufzeit: 08. März 2014 bis 22. Juni 2014
as Leitmotiv orientiert sich an dem Märchen „Hans im Glück“ der Brüder Grimm. Obwohl Hans das Stück Gold, das er für seine Lehrjahre als Lohn erhält, im Verlauf einer Reihe von Tauschgeschäften verliert, ist er am Ende so glücklich wie nie zuvor und fühlt sich von einer großen Last befreit. Die Ausstellung beschäftigt sich damit, wie wir Objekten und Gegenständen einen Wert beimessen.
Die Welt der Kunst hat seit jeher ein besonderes Verhältnis zur Welt des Kapitals. Die Nähe zur Welt des Kapitals bedeutet Macht, Einfluss und Geltung. Gerade die Künstlerinnen und Künstler der Avantgarde des 20. Jahrhunderts haben sich bewusst vom Markt distanziert und ästhetische Produkte und Situationen geschaffen, die sich gegen ihre Vermarktung und gegen den Fetischcharakter der Ware wehren.
Die Ausstellung „Hans im Glück“ spannt einen Bogen von der Fluxus-Bewegung mit Werken von Robert Filliou, Dieter Roth, Ben Vautier und Daniel Spoerri bis in die heutige Zeit. Im Zentrum stehen zeitgenössische Werke, die sich mit der Erfahrung von Werten und dem Glauben an eine Währung beschäftigen. Dabei kann es ich um heutige Geldwährungen handeln oder um das frühere Tauschgeschäft.
Der griechische Biennale Teilnehmer Stefanos Tsivopoulos bezieht sich in seiner Videoinstallation auf die aktuelle Krise in seiner Heimat und ruft alternative Tauschsysteme in Erinnerung: Aspekte von Armut und Überfluss werden als globales Phänomen sichtbar. Die auf der Biennale 2013 gefeierten rumänischen Künstler Alexandra Pirici und Manuel Pelmus entwerfen speziell für die Ausstellung eine Performance, die die Frage nach dem gesellschaftlichen Wert von Kunst und ihrer aktuellen Wertschöpfung auf dem Kunstmarkt stellt. Sie verwandeln die statische Materialität berühmter Kunstwerke in immaterielle Interpretationen, die sich allein in der Bewegung ihrer Körper manifestieren. Mit dem „You and me shop“ der japanischen Fluxus-Pionierin Takako Saito wird der Museumsraum zu einem Ort des Handels: Die Grenzen zwischen Museum und Lebensalltag verschwimmen. Auf subversive und humorvolle Weise entlarvt das slowenische Künstlerkollektiv IRWIN Verfahren und Methoden des Kunstmarkts und präsentiert die rational kaum nachvollziehbaren Zusammenhänge zwischen individueller Signatur und dem Preis von Kunst. Aus unterschiedlichen Perspektiven stellt die Ausstellung die unumgehbare Verschlungenheit von Kunst und Kapital zur Diskussion.
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