Andachtsbildchen Kleine Bilder in großer Vielfalt
Laufzeit: 18. Januar 2014 bis 09. März 2014
Anlässlich einer großzügigen Schenkung von 400 Andachtsbildchen aus der Zeit von etwa 1875 bis 1925 zeigt das Diözesanmuseum St. Afra vom 18. Januar bis 09. März 2014 in einer kleinen Sonderschau die schönsten Exemplare dieser privaten Sammlung. Ihnen werden einige ältere Beispiele des 18. Jahrhunderts aus Museumsbesitz gegenübergestellt.
Anlässlich einer großzügigen Schenkung von 400 Andachtsbildchen aus der Zeit von etwa 1875 bis 1925 zeigt das Diözesanmuseum St. Afra vom 18. Januar bis 09. März 2014 in einer kleinen Sonderschau die schönsten Exemplare dieser privaten Sammlung. Ihnen werden einige ältere Beispiele des 18. Jahrhunderts aus Museumsbesitz gegenübergestellt.
Im 14. Jahrhundert zunächst als Einlegeblatt für Gebetsbücher und als Anregung zur Andacht in Klöstern noch von Hand gemalt oder gezeichnet, entwickelten sich die Bildchen mit religiösen Motiven bald zu einer erträglichen Einnahmequelle. Ihre Herstellung in großer Anzahl wurde durch die Perfektionierung von Holzschnitt, Kupferstich sowie die Entwicklung verschiedener Drucktechniken begünstigt. Entsprechend war in der Dürerzeit die Qualität dieser frommen Kleingrafiken meist recht hoch.
Auch die äußere Einrahmung und Gestaltung der Bildchen wurde immer aufwendiger, bis hin zur Entstehung der kunstvoll geschnittenen Spitzenbildchen im 17. Jahrhundert. Billigere Druck- und Stanztechniken machten die Devotionalien im 18. und 19. Jahrhundert schließlich zur Massenware, wobei trotz einer immer stärkeren Tendenz zum Kitsch nach wie vor originelle Bildschöpfungen und qualitätsvolle Ausführungen zu finden sind. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschränkte man sich oft auf die fotografische Reproduktion berühmter Kunstwerke.
Man erhielt die etwa spielkartengroßen Bildchen als kleines Geschenk zu den Festen des Kirchenjahres oder als Andenken an Ereignisse wie Wallfahrten, Erstkommunion, Primiz und Profess, aber auch als Sterbebildchen oder Fleißbildchen in der Schule. Meist ergänzt noch ein Gebet oder ein erbaulicher Text die Darstellungen etwa der Passion Christi, der Gottesmutter, des Jesuskindes und der verschiedensten Heiligen.
Gerade wegen ihrer geringen Größe und der enormen Vielfalt waren sie stets ein beliebtes Sammelobjekt. Auch wenn sie heute an Bedeutung verloren haben, dürften die kleinen Bildchen besonders bei der älteren Generation nostalgische Gefühle hervorrufen.
Egal ob gemalt, gestochen, gedruckt, mit Spitzen- oder Prägerand, in Form eines Triptychons oder als einfaches Kärtchen Andachtsbildchen aller Art erfreuten sich Jahrhunderte lang größter Beliebtheit und zeugen von einer blühenden Frömmigkeitskultur über die Epochen hinweg.
Zur Museumseite: Diözesanmuseum St. Afra
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