MIRA SCHENDEL. POESIE IN LETRASET
Laufzeit: 23. Januar 2014 bis 05. Oktober 2014
Die 15 Blätter der brasilianischen Künstlerin und Lyrikerin Mira Schendel (1919-1988) aus den Jahren 1964/65 zählen zu den Schätzen auf Papier aus der Sammlung internationaler zeitgenössischer Kunst der Stadt Nürnberg. Auf hauchdünnem Japanpapier entfalten sie ein subtiles Spiel von skripturalen Elementen und fragilen Linienkonstrukten, teils mit Tusche gezeichnet, teils mit Letraset aufgebracht. Schendels Auseinandersetzung mit konkreter Poesie, chinesischer Kalligraphie und dem Zen-Buddhismus wird spürbar in diesen Zeichnungen, die Leere und Stille den grafischen Setzungen antworten lassen.
Mira Schendel, als Myrrah Dagmar Dub in Zürich geboren, kam nach der Trennung ihrer Eltern nach Italien. Sie studierte in Mailand, bis sie aufgrund ihrer jüdischen Abstammung im Jahre 1939 die Universität verlassen musste. Nach Stationen in Sofia, Sarajevo, Mailand und Rom wanderte sie 1949 mit ihrem ersten Ehemann, als "displaced person" nach Brasilien aus, wo sie 1950 als Autodidaktin zu malen begann. 2007 wurde Mira Schendel auf der documenta 12 einem breiteren Publikum mit Zeichnungen und Skulpturen vorgestellt.
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