Bea Emsbach. Zeichnungen

Laufzeit: 07. Juni 2013 bis 18. August 2013

Mit Zeichnungen von Bea Emsbach führt das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr seine Reihe mit Arbeiten auf Papier im Grafikraum weiter fort und setzt eine jüngere, weibliche Position in Bezug zu den beiden Ende Juni beginnenden Ausstellungen Joseph Beuys und Paris und Im Schleudersitz durch die Galaxie. Hans Salentin, ZERO und der Weltraum.

In ihren Zeichnungen thematisiert die Künstlerin die medizinisch-wissenschaftliche Durchdringung und Besetzung des Körpers und die Gefahr möglicher Abgründe und Entgleisungen. Verweise auf Schöpfungsmythen und naturwissenschaftliche Erkenntnisse finden sich in ihren Arbeiten ebenso wie Bezüge zur Gentechnologie und zu Science Fiction-Themen.

Ihre Zeichnungen, die in manchen Fällen an frühe anatomische Studien denken lassen, versteht Bea Emsbach als "Forschungsergebnisse eines subjektivistischen Naturstudiums." Bevölkert sind ihre Bildwelten mit seltsamen Kreaturen, Mischwesen zwischen Mensch, Tier und Pflanze, deren Organe nach außen dringen. Gezeigt werden Körper, die sich häuten, miteinander verwachsen oder durch Gefäßsysteme, Schläuche und Apparaturen verbunden und am Leben erhalten sind.

In ihrer experimentellen Erforschung der menschlichen Natur an der Grenze von Realität und Fiktion bezieht sie auch die Verflechtung des Menschen im Netz zwischenmenschlicher Beziehungen und Abhängigkeiten mit ein.

Bea Emsbach zeichnet mit einem Kolbenfüller in flüssiger, blutroter Tinte. Neben Zeichnungen aus der bekannten Werkreihe Beutezüge im Bodensatz der Wissenschaften (1997-2002) werden auch Arbeiten aus der Reihe Ereignisse im Schatten (2009-2013) gezeigt. Rund 50 Zeichnungen geben einen Einblick in ihr Schaffen, in dem die Entfernung des Menschen von seinen natürlichen Bedingungen anschaulich wird.

Bea Emsbach, 1965 in Frankfurt am Main geboren, studierte von 1991 bis 1998 Freie Kunst an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main und im Rahmen eines Austauschprojektes auch in Krakau. Mehrfach ausgezeichnet, führten sie Stipendien für Arbeitsaufenthalte auch nach Südkorea. Anlässlich ihrer diesjährigen Auszeichnung mit dem Marielies Hess-Kunstpreis 2013 sind zeitgleich auch Arbeiten von Bea Emsbach unter dem Titel Human Nature im Dommuseum in Frankfurt am Main zu sehen. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und in Rinteln.

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