Mimmo Jodice - Transiti

Laufzeit: 07. Juni 2013 bis 11. August 2013

Mimmo Jodice (*1934) gehört zu den bekanntesten zeitgenössischen italienischen Fotografen. Sein Lebens- und Arbeitsmittelpunkt ist Neapel, wo er von 1969 bis 1994 an der Accademia di Belle Arti di Napoli unterrichtete. Seit Beginn der 1990er Jahre wird sein Werk in zahlreichen Ausstellungen zwischen Montreal, Rom, New York und London gezeigt und in Publikationen dokumentiert.

Jodice arbeitet im Spannungsfeld zwischen Geschichte und Gegenwart und gehört zu den bekanntesten Fotografen Italiens in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Er fotografiert historische Monumente, antike Skulpturen oder Landschaften, die voller Geschichte sind und den Horizont unseres Daseins weiten und auch relativieren. Immer wieder sind es Zeit und Vergänglichkeit, die im Zentrum der Arbeit stehen. Jodice sucht und verweist auf die Spuren und Wurzeln unserer Existenz, auf surreale Zusammenhänge und verworrene Linien und auf jene metaphysischen Abdrücke, in denen sich Geschichte und Gegenwart überlagern und einander erklären.

Die Fotografien der Folge Transiti sind in enger Beziehung zur Gemäldesammlung des Museo di Capodimonte in Neapel entstanden. Mimmo Jodice studierte die Gemälde der alten Meister, insbesondere die eindringlichen Menschendarstellungen und hat Ausschnitte und Porträts auf diesen Gemälden fotografiert. Diese Studien bringt er in einen faszinierenden Dialog mit seinen über Jahre entstandenen Porträtaufnahmen von den Straßen Neapels. Wie bereits in den Landschaften sucht Jodice auch in den Gesichtern, Gesten, Blicken, Augen, in Mimik und Gestik nach jenen Gemeinsamkeiten, die uns verbinden und der Vergänglichkeit entheben. Solche Momente sucht Jodice auch in den Gemälden der alten Meister - vor allem bei den Nebenfiguren - bei denen, die sich außerhalb repräsentativer Aufgaben in expressiven Momenten öffnen und nun, durch Gegenüberstellungen der Fotografien, in einen Dialog mit ihren Nachkommen treten.

Die Fotografien Mimmo Jodices beeindrucken durch eine suggestive, poetische und dennoch klare Bildsprache und werden nun erstmals in einer Einzelausstellung in einem deutschen Museum gezeigt. Ausgestellt ist die Folge Transiti mit insgesamt 55 Foto­grafien.

Kategorien:
Fotografie | 20. Jahrhundert | 21. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Thüringen | Ort:  Jena |
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