Schwitters in England
Laufzeit: 02. Juni 2013 bis 25. August 2013
Gemeinsam mit der Tate Britain (London, 30. Januar bis 12. Mai 2013) und in Zusammenarbeit mit der Kurt und Ernst Schwitters Stiftung plant das Sprengel Museum Hannover eine Ausstellung zu Kurt Schwitters spätem Werk, das er während seines Exils in England (1940-1948) fertigte. Die monografische Ausstellung wird aus etwa 170 Werken bestehen, sowohl aus großen Assemblagen und abstrakten Gemälden, Collagen und Skulpturen als auch einer kleinen repräsentativen Auswahl figurativer Gemälde und Zeichnungen. In einem dokumentarischen Teil soll der persönliche und historische Hintergrund seines Exils anhand von Archivalien und Fotografien ausgebreitet werden.
Schwitters war eine wichtige Figur der Avantgarde und Erfinder des "Merz"-Konzepts - "die Zusammenfassung aller erdenklichen Materialien für künstlerische Zwecke". Ob Bindfaden, Watte oder Kinderwagenrad, Schwitters setzte die Materialien mit Ölfarbe gleich und verwendete gefundene Objekte und Alltagsgegenstände in abstrakten Collagen und Materialbildern. Es entstanden herausragende Farb- und Formarrangements und bildhafte Erzählungen des urbanen Umraums. Erstmalig werden seine Kleinskulpturen fast vollständig gezeigt. Die Ausstellung vereint eine Gruppe von Werken, die Schwitters 1944 für seine Einzelausstellung in der Londoner Modern Art Gallery zusammengestellt hatte. 1945 ließ sich der Künstler im Lake District nieder. Inspiriert durch die nordenglische Landschaft begann er, Naturmaterialien in seinen Werken, etwa Muscheln, Steine, Knochen und Holz, zu verarbeiten. Er hielt diese Gruppe von Skulpturen für die besten Arbeiten, die er in England geschaffen hatte.
Zahlreiche Entwicklungen in der Kunst nahm der Künstler voraus, darunter Pop Art, Happenings und Multimedia-Kunst. Bis heute hat sein Werk einen wesentlichen Einfluss auf Künstlerinnen und Künstler.
Die Ausstellung mit hochkarätigen, zum Teil selten gezeigten Leihgaben internationaler Leihgeber wurde vom Sprengel Museum Hannover und der Tate Britain in Kooperation mit der Kurt und Ernst Schwitters Stiftung organisiert. Kuratorinnen sind Dr. Karin Orchard, Sprengel Museum Hannover, und Dr. Emma Chambers, Tate Britain.
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