Horst-Janssen-Museum
26121 Oldenburg
Am Stadtmuseum 4-8

Paul Wunderlich - Zwischen Provokation und Poesie

Laufzeit: 23. September 2012 bis 06. Januar 2013

Die Ausstellung widmet sich den frühen Werken des Künstlers, die zwischen 1949 und 1975 entstanden sind. Das Horst-Janssen-Museum zeigt 70 Lithografien (Steindrucke) aus der Hamburger Kunsthalle.

Wunderlich gilt als Meister der Lithografie, obwohl er im Laufe seines Künstlerlebens mit den unterschiedlichsten Werkstoffen gearbeitet hat. Neben der Beschäftigung mit Zeichnung, Grafik, Malerei und Skulptur entwarf er auch Möbel und Schmuck.

Das druckgrafische Werk von Paul Wunderlich zu zeigen, war schon lange geplant, denn Wunderlich war für Janssen "Vorbild, Lehrer und Gegensatz", wie es in seiner Laudatio auf den Kollegen "Paul" von 1987 heißt. An der Landeskunstschule hatte Wunderlich Janssen in die Technik der Radierung eingeführt.

Wunderlich ist einer der ganz wenigen Künstler, mit denen Janssen sein Leben lang Kontakt pflegte - am Anfang voller Bewunderung für den Kommilitonen und späteren Lehrer, dann konkurrierend und später sporadisch, voll Anerkennung. Es gibt den Topos von den beiden großen Rivalen, die das Hamburger Publikum unter sich aufgeteilt hätten. Tatsache ist, daß sie häufig in einem Atemzug genannt werden, wenn es um die Grafik der 1960er und 70er Jahre geht. Dennoch hat Wunderlich, der in Frankreich sehr stark rezipiert wird und große Erfolge feierte, sich weniger als Janssen in Hamburg präsentiert und die Konkurrenz wohl so nicht erlebt.

Das Horst-Janssen-Museum zeigt mehrere Zyklen, Plakatentwürfe und Einzelblätter, u.a. den skandalträchtigen "qui s’explique" von 1959. Wunderlich stellt entblößte Männer und Frauen dar, die - seltsam deformiert und durchsichtig - in sexuellen Handlungen verrenkt sind. Noch während der Laufzeit seiner Ausstellung am Valentinskamp wurde die Folge von der Hamburger Staatsanwaltschaft wegen Pornografie-Verdachtes beschlagnahmt und machte Wunderlich mit einem Schlag bekannt. Den Titel, der mit "Wer sich erklärt" übersetzt werden könnte, erhielt die Werkfolge danach. Da der Zyklus in einer Auflage von fünf Exemplaren gedruckt worden war, konnte wenige Monate später ein kompletter Abzug der Serie vom Museum of Modern Art in New York erworben werden.

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