Einfach geschickter! Frauen und Fabrik
Laufzeit: 21. September 2012 bis 15. Dezember 2013
Dem Schicksal der Frauen in den Fabriken widmet das Uhrenindustriemuseum ab dem 22. September 2012 die Sonderausstellung "einfach geschickter! Frauen und Fabrik". Gerade in diesem Museum, zwischen den realistischen Szenarien einer Fabrik, lässt sich schließlich ideal herausstellen, was Frauen erlebt und geleistet haben im Verlauf der Industrialisierung bis zum Niedergang der Uhrenindustrie. Deshalb befinden sich die Exponate nicht nur im üblichen Sonderausstellungsbereich, sondern das ganze Museum wird gleichsam bevölkert durch Arbeiterinnen. Repräsentiert durch versteifte Kittelschürzen, die überall an typischen Frauenarbeitsplätzen auftauchen und Texte und Bilder präsentieren zu den jeweiligen Arbeitstätigkeiten und besonderen Lebenssituationen der Frauen dort.
Der Schwerpunkt liegt aber im Sonderausstellungsbereich selbst - der gleich mit zwei separaten Türen beginnt, eine für Frauen, eine für Männer. Dahinter führt der Weg zwar zur selben Kontrolluhr, die für alle gleich tickt. Aber bereits bei der Lohntüte vor ihr hört die Gleichheit auf. Hinter der Kontrolluhr öffnet sich die Lebenswelt der Arbeiterinnen, zwischen Fabrik, Kindergarten, Gemüsegarten, Herd und Heimarbeit. Erinnerungssplitter werfen Schlaglichter auf besondere oder bezeichnende Ereignisse der letzten anderthalb Jahrhunderte: Z.B. dem Milchboykott gegen den Preiswucher 1921, die giftigen Jobs beim bemalen der Ziffernblätter, dem Besuch der Politikerin Clara Zetkin zu einer Wahlveranstaltung 1919, als die Frauen nach dem ersten Weltkrieg erstmals wahlberechtigt und plötzlich interessant waren für die Politik. Überhaupt hat dieser Krieg einiges verändert: Die männlichen Arbeiter waren an der Front, jetzt mussten die Frauen ran an die Werkbank. Und die Fabrikanten erkannten: Das geht - jetzt sogar besser als zuvor! Dennoch war Frauenarbeit auch weiterhin geringer angesehen als Männerarbeit und wird ja auch heute noch schlechter bezahlt. Das Thema bleibt also aktuell.
Katalog: Zur Ausstellung gibt es einen sehr umfangreichen Katalog, der weit über die im Museum gezeigten Exponate hinausgeht.
Zur Museumseite: Uhrenindustriemuseum
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