"Wer ein Leben rettet, der rettet die ganze Welt" - Aristides de Sousa Mendes. Ein Beispiel für Zivilcourage
Laufzeit: 20. September 2012 bis 18. November 2012
Der portugiesische Diplomat Aristides de Sousa Mendes (1885 - 1954) rettete im Juni 1940 als Generalkonsul von Bordeaux rund 30.000 Menschen - unabhängig von deren Herkunft oder Glauben - vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten, als die deutschen Truppen Frankreich besetzten. Gegen ausdrückliche Anordnungen seiner Regierung stellte de Sousa Mendes aus humanitären, rein altruistischen Motiven binnen weniger Tage zehntausende Visa für verfolgte Menschen aus, obwohl er davon keinen Vorteil hatte, sondern im Gegenteil persönliche Nachteile befürchten musste. Weil er mit seiner Rettungsaktion gegen den Willen der portugiesischen Salazar-Diktatur verstieß, wurde er aus dem diplomatischen Dienst entfernt und verstarb in Armut.
Das besondere Anliegen der Ausstellung ist es, die Zivilcourage von Menschen zu würdigen, die in Situationen von Gewalt den Bedrohten helfen bzw. geholfen haben. Bei der bisherigen historischen Aufarbeitung der NS-Zeit fällt auf: Die großen Verbrechen der NS-Täter sind benannt, die unsäglichen Leiden der Opfer beschrieben. Im Vergleich dazu viel zu kurz gekommen ist die Zivilcourage mutiger Menschen, die Verfolgten halfen. Aristides de Sousa Mendes ist hierfür ein herausragendes Beispiel.
Die Wanderausstellung des Vereins "ViVer - Vision und Verantwortung e.V", die vom 20. September bis 18. November 2012 im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum gezeigt wird, dokumentiert Leben und Rettungswerk des in Deutschland nahezu unbekannten Aristides de Sousa Mendes und wird in Osnabrück gemeinsam von Erich Maria Remarque-Friedenszentrum und "ARCOS - Gesellschaft zur Förderung kultureller Beziehungen in Europa" gezeigt.
Bei der Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 20. September 2012, 19.30 Uhr, kann Bürgermeisterin Birgit Strangmann für die Stadt den portugiesischen Botschafter, Herrn Caetano Luis Pequito de Almeida Sampaio, begrüßen, der bei seinem ersten Besuch in Osnabrück ein Grußwort sprechen wird. Eine inhaltliche Einführung in die Ausstellung gibt Frau Katharina Stillisch als Kuratorin der Ausstellung. Einige persönliche Bemerkungen über Aristides de Sousa Mendes' Persönlichkeit werden von Seiten anwesender Enkel beigetragen.
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