>SAGITTARIUS A< Ursula Neugebauer

Laufzeit: 28. Juli 2012 bis 02. September 2012

>LŽinconnue< lautet der Titel einer Arbeit, die in dieser Ausstellung zu sehen ist - >die Unbekannte<. Das definiert, zusammen mit dem Ausstellungstitel >SAGITTARIUS A< den Raum, in dem die Künstlerin Ursula Neugebauer immer wieder den Versuch unternimmt, ein Licht anzuzünden - diesmal unter dem Sattelschwingdach unseres Kunstgebäudes. Sie zieht damit die Konsequenz aus dem Satz, den C.G. Jung und mit ihm viele andere so ähnlich formulierten: "Der Mensch ist sich selbst das größte Rätsel." Mit diesem Rätsel und den Bemühungen es zu lösen, ist natürlich die Frage nach dem Sinn des Lebens verknüpft, womit wir bei J.P. Sartre sind und seiner Aussage, dass "Leben a priori keinen Sinn" habe, weil der Mensch dazu verurteilt ist, frei zu sein. Dieser totalen Freiheit kommt das Leben als Künstlerin oder Künstler wohl am nächsten - allerdings mit allen damit verbundenen Unsicherheiten, die die Suche in diesem Freiheitsraum mit sich bringt.

Ursula Neugebauer geht diesen Weg auf ihre individuelle Weise sehr konsequent und reagiert damit auf ihre wechselnden Lebensumstände. Ihre immer wieder neuen Ansätze, der Lösung des Rätsels näher zu kommen, vollziehen sich durch die Tat. "Hand"lungen sind es also, die die Künstlerin ausführt und damit Werke schafft, die sie uns als Deutungsangebot vor Augen führt, wie zum Beispiel die dreiteilig Arbeit >von Herzen mit Schmerzen<.

Ihr künstlerisches Handeln beschränkt sich aber nicht nur auf die sie umgebende Umwelt, sondern sie bezieht ihre ganz individuelle Wirklichkeit in ihre Kunstäußerungen mit ein. Auf diese Weise gewährt sie uns Blicke auf den Weg, den sie bei ihrer Annäherung an das Unbekannte geht und zeigt, dass Wissen und Erkenntnis, Identifikation und Projektion wesentliche Pole in ihren Werken sind. Damit eröffnet sie uns Möglichkeiten, das Rätsel zu lösen, das wir uns selbst sind.