SCHAUFENSTER 3. Rhythmus und Struktur
Laufzeit: 29. November 2012 bis 24. Februar 2013
Mit der Ausstellungsreihe SCHAUFENSTER bietet die Grafische Sammlung im Kunstforum Einblick in ihre umfangreichen Bestände mit rund 30.000 Blättern. Rhythmus und Struktur präsentiert Arbeiten von deutschen und tschechischen Künstlern aus der Michaela-Riese-Stiftung, die über 30 grafische Mappenwerke konkret-konstruktiver Kunst mit dem Schwerpunkt auf Mittel- und Osteuropa umfasst. Die Sammlung wurde dem Kunstforum im Jahr 2008 von dem Kulturjournalisten Hans-Peter Riese im Andenken an seine verstorbene Frau übereignet.
Die konkrete Kunst entwickelte sich in den 1920er Jahren basierend auf der künstlerischen Untersuchung mathematisch-geometrischer Gesetzmäßigkeiten. Das Interesse am Verhältnis von Linie und Fläche verbindet auch Frank Badur, Hartmut Böhm, Jan Kubíček und Zdenĕk Sýkora. Die beiden Elemente, Linie und Fläche, weisen dabei keinen Bezug zur außerkünstlerischen Wirklichkeit auf: Sie sollen nichts darstellen, sondern meinen nur sich selbst. Die Serien der vier Künstler präsentieren verschiedene Herangehensweisen - mal konstruktiv-geometrisch, mal rhythmisch-bewegt - aus dem Zeitraum von 1979 bis 2005. Das zugrundeliegende Prinzip erschließt sich erst in der Abfolge der Blätter.
Frank Badur (*1944 Oranienburg) zerlegt die Grundform des schwarzen Quadrats durch weiße Bänder systematisch in unterschiedlich große Formen und lotet den Bezug zwischen Linie und Grund aus. Hartmut Böhm (*1938 Kassel) analysiert das Rechteck in Hinblick auf Möglichkeiten seiner Zerlegung in kleinere Flächen. Jan Kubíček (*1927 Kolín) lässt hingegen eine strenge Gitterstruktur in Bewegung geraten, indem ausbrechende Linien die Ordnung aus Vertikalen und Horizontalen allmählich auflösen. Die Zeichnungsfolge System basiert auf vielfältigen Variationen des Kreises, die in Kombination mit rechteckigen Elementen rhythmisiert werden. Zdenĕk Sýkora (1920-2011 Louny) geht ähnlich spielerisch vor, wenn er geschwungene Linien, einem Zufallsprinzip folgend, über weiße Flächen tanzen lässt.
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