Yvonne Rainer - Raum, Körper, Sprache
Laufzeit: 28. April 2012 bis 29. Juli 2012
Das Museum Ludwig richtet gemeinsam mit dem Kunsthaus Bregenz im Frühjahr 2012 die erste retrospektiv angelegte Einzelausstellung in Europa für Yvonne Rainer aus. Yvonne Rainer, die im fruchtbaren Austausch mit Neuer Musik (John Cage) und bildender Kunst eine neue Tanzsprache entwickelte, wurde um 1960 als Tänzerin und Choreografin international bekannt. In radikaler Weise grenzte sie sich nicht nur gegen den Ausdruckstanz von Martha Graham ab, sondern ging auch noch über die nach aleatorischen Prinzipien organisierten Choreografien von Merce Cunningham hinaus: Es entstanden minimalistische Tanzstücke ohne narrative Dynamik und dramatische Progression. In diese antitheatralen und auf Alltagsbewegungen aufbauenden Choreografien integrierte Rainer Texte, Unterhaltungen vom Band, Posen und Tableaux vivants nach einem filmähnlichen Montageprinzip - ein Verfahren, das mit ihrem ersten Langfilm "Lives of Performers" von 1972 korreliert.
Ab 1975 konzentrierte Rainer sich ganz auf ihre Filmarbeit und kehrte erste in den letzten zehn Jahren zur Choreografie zurück. Als Tänzerin, Choreografin und Filmemacherin übt Yvonne Rainer seit nun mehr als fünfzig Jahren kontinuierlichen Einfluss auf bildende Kunst, Tanz und Film. Ihr interdisziplinäres Werk erweist gerade heute ihre Aktualität, ist doch ihre performative Ausdehnung in das Filmische, das Theatrale und den Tanz ein Kennzeichen zeitgenössischer Kunst.
Kuratorin: Barbara Engelbach
Zur Museumseite: Museum Ludwig
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