Raphaël Dallaporta
Laufzeit: 30. März 2012 bis 27. Mai 2012
Die Ausstellung Observationen stellt die Frage nach der narrativen Dimension der Fotografie, nach ihrer Rolle als Träger oder Projektionsfläche von Erzählungen. Das fotografische Bild - visuelles Fragment aus der sichtbaren Welt - ist vieldeutig, ein nacktes Faktum, das seines Kontextes bedarf. Oftmals ist es erst ein erläuternder Text oder eine Bildunterschrift, die den Betrachter über die visuelle Faszination hinaus zu einer weiteren Erkenntnis führen. Es gehört zu den aktuellen Spielfeldern junger Künstlerinnen und Künstlern, mit der Kraft, Offenheit und Vieldeutigkeit von Fotografien umzugehen, sie als Träger von unterschiedlichsten Erzählungen zu verwenden oder eben diese Erklärung zu verweigern und den Bildern eine andere Bedeutungsebene und Lesart abzugewinnen.
Die Arbeiten des jungen französischen Fotografen Raphaël Dallaporta sind Ausdruck einer konzeptuellen, politischen Haltung, die mit der Suche nach einer strengen fotografischen Form verbunden ist. Für seine erste größere Werkschau hat er den Titel "Observation" gewählt und darunter sehr unterschiedliche Serien zusammengestellt: Eine Typologie von Landminen, aufgefasst als formal strenge Sachaufnahmen (die Serie Antipersonnel). Bild-Text-Konstellationen zu Pariser Wohnhäusern, hinter deren alltäglichen Fassaden moderne Formen der Ausbeutung und Sklaverei stattfinden (die Serie Domestic Slavery). Quasi-medizinische Fotografien von menschlichen Organen, deren Körper zumeist eines unnatürlichen Todes gestorben sind (die Serie Fragile). Luftaufnahmen von historischen Stätten inmitten der politischen Landschaft Nordafghanistans - aufgezeichnet von einer auf einen Lenkdrachen montierten Kamera (die Serie Ruins).
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