Museum Schloss Fellenberg
66663 Merzig
Torstr. 45 a

Michel Medinger

Laufzeit: 30. Oktober 2011 bis 27. November 2011

Von September bis Januar 2012 zeigt das Museum Schloss Fellenberg in der Ausstellungsreihe Lux-Trilogie das Wirken von drei Künstlern aus Luxemburg. Die Ausstellungsreihe steht unter der Schirmherrschaft der Kulturministerin des Großherzogtums Luxemburg, Frau Octavie Modert. Die Ausstellung erfolgt in Zusammenarbeit mit mediArt, Luxemburg, Dr. Paul Bertemes. Die zweite Ausstellung der Trilogie zeigt Fotobilder von Michel Medinger.

Michel Medinger - eine fotografische Vision der Dinge

Fotografie ist zu einem vielschichtigen Medium der zeitgenössischen Kunst geworden. Das obschon die Massenerscheinung des "Knipsens" mit der rasanten technischen Evolution der Digitalisierung geradezu phänomenale Dimensionen erreicht hat. Doch auch im Zeitalter des Digitalbildes wird, frei nach Gisèle Freund, das Bild vom Auge und nicht von der Kamera gemacht. Was insbesondere im Saarland vor dem Hintergrund der "subjektiven fotografie", die ja untrennbar mit Dr. Otto Steinert aber auch mit dessen saarländischen Schülern wie Monika von Boch verbunden ist, wie eine Binsenwahrheit klingen mag.

Das Museum Schloss Fellenberg trägt seit Jahren zur Propagierung der Kunstfotografie bei, insbesondere mit dem Monika-von-Boch-Preis. Insofern schien es nur folgerichtig, in der Ausstellungstrilogie mit Werken luxemburgischer Künstler auch die Foto-Arbeiten von Michel Medinger vorzustellen.

Der 1941 geborene Michel Medinger ist ein Künstler der besonderen Art, der ungewohnte eigene Foto-Wege geht. Sein Gesamtwerk ist vielfältig und dennoch ist alles miteinander verwandt. Da sind die Farbbilder, die Serie "antiker", ausgedienter Benzinpumpen, die Michel Medinger insbesondere in den Dörfern Luxemburgs aufgestöbert hat. Da sind die Polaroid-Experimente, Bilder, die heute in renommierten Sammlungen vertreten sind. Da sind die schwarz-weißen "Stillleben" aus allerhand gesammelten Materialien, von Flohmarktkram über kaputte Puppen bis hin zu Tierknochen, die zu surreal-skurrilen, mitunter witzig-ironisch, mitunter morbid
anmutenden Assemblagen zusammengefügt sind und wie Dokumente abfotografiert werden. In allen Werkschritten geht Michel Medinger mit der Akribie eines Filmregisseurs vor. Er setzt den Gehalt seiner Bilder präzise in Szene, das exakte Komponieren des Bildinhalts zieht sich wie ein roter Faden durch alle Phasen des umfassenden Werks.

Gleichzeitig bleibt Michel Medinger den "traditionellen" Werten der Fotografie treu - für ihn behält im digitalen Zeitalter die Dunkelkammer-Alchemie einen faszinierenden Reiz. Dieser Foto-Künstler beherrscht die technische Seite seines Vorgehens. Er ist ein Meister der Grauabstufungen, der subtilen Kontraste, ein Fotograf, der die graduellen Eigenschaften eines Barryt-Papiers für die Abzüge seiner Bilder zu nutzen weiß. Gerade dieses große technische Wissen erlaubt es ihm, in kreativer Freiheit seine Themen anzugehen und aufzuarbeiten und so zu einem konsequent eigenen Stil zu finden.

Zusätzlich kommt jedoch ein weiterer wesentlicher Aspekt ins kunstfotografische Spiel. Michel Medingers Fotoarbeiten sagen auch einiges über den Autor aus. Assoziationen, die die Bilder auslösen, stehen immer in einem engen Kontakt zu seinem Denken, zu seinem Fühlen, zu seiner Vision der Dinge. Nicht umsonst wohl setzt er sich in einer seiner jüngsten Fotosequenzen mit seiner Vergangenheit als Leichtathlet auseinander. In diesen schwarz-weißen Blättern tauchen
seine Laufschuhe auf - immerhin stellte Michel Medinger in den 1960er Jahren den Landesrekord im 800-Meter-Lauf auf und vertrat Luxemburg in dieser Disziplin bei den Olympischen Spielen in Tokyo…
Das ist Fotografie vom Feinsten. Kunstwerke, die neue Horizonte aufzeigen.

Katalog: Es erscheint ein Katalog.

Zur Museumseite: Museum Schloss Fellenberg

Kategorien:
Fotografie |  Ausstellungen im Bundesland Saarland | Ort:  Merzig |
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