James Coleman

Laufzeit: 20. April 2002 bis 21. Juli 2002

Anlässlich der Verleihung des Kunstpreises der Kulturstiftung der Stadtsparkasse München zeigt
die Städtische Galerie im Lenbachhaus die erste Einzelausstellung des irischen Künstlers James
Coleman (geb.1941) in Deutschland.

Zu sehen ist eine Gruppe von Arbeiten Colemans, die sowohl zeitlich als auch strukturell zwei Pole
seines Schaffens markieren. Dies sind zum einen die Diaprojektionen Lapsus Exposure von
1992-1994 und Photograph von 1998-1999, und zum anderen die 16-mm-Filme Fly von 1970
und Pump von 1972. Darüber hinaus wurde anlässlich dieser Ausstellung eine seiner frühesten
Diaprojektionen, Seagull von 1973, rekonstruiert und erstmals einer breiten Öffentlichkeit
zugänglich gemacht.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich Coleman auf die Produktion von großformatigen, bildlich
und literarisch außerordentlich präzisen Diaprojektionen konzentriert. Hier hat er eine
bemerkenswerte gedankliche und strukturelle Dichte und Vielschichtigkeit entwickelt. In mehrfach
überblendeten Bildserien, die auf einer hoch differenzierten Tonspur von gesprochenem Text
begleitet werden, zeigt Coleman streng inszenierte soziale Situationen, die sich vor
bühnenähnlichen Kulissen entfalten. In der Kombination von fotografischem Bild und
gesprochenem Text, der aus literarischen Fragmenten und eigenen Wortfindungen
zusammengesetzt ist, entwickelt Coleman visuelle und sprachliche Metaphern für gedankliche
Konzepte, die aus philosophischen, psychologischen, kulturellen und gesellschaftlichen Kontexten
zusammenfließen. Die narrative Struktur der Projektionen von James Coleman bleibt offen und
fragmentarisch, und obwohl die Bilder stets an bereits Gesehenes erinnern, vermittelt sich ihre
Bedeutung nur implizit und verschlüsselt.

Zu den technisch aufwändigen, formal opulenten und inhaltlich komplexen Diaprojektionen Lapsus
Exposure und Photograph stellen die frappierend einfachen, technischen und motivisch extrem
zurückgenommenen schwarz-weißen 16-mm-Filme Fly und Pump aus den frühen siebziger Jahren
einen Gegenpol dar. Sie zeigen, dass der analytische Umgang mit Film und die kritische Reflexion
der Wahrnehmung von Bildern und Worten eine konzeptionelle Grundlage für die Arbeit von James
Coleman bilden. Colemans Auseinandersetzungen mit dem fotografischen und filmischen Bild sind
für die jüngere Künstlergeneration der 90er Jahre von maßgeblichem Einfluss gewesen.

Kategorien:
Fotografie | Kunst | Zeitgenössische Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Bayern | Ort:  München |
Vergangene Ausstellungen
2021 (1)
2020 (3)
2019 (5)
2018 (4)
2017 (7)
2016 (4)
2015 (3)
2014 (1)
2013 (2)
2012 (1)
2011 (2)
2010 (2)
2009 (1)
2008 (2)
2003 (2)
2002 (8)
2001 (11)
2000 (11)
1999 (8)
1998 (11)
1997 (6)
1996 (3)
1987 (1)
1986 (1)
Änderungen / Ausstellungen melden

Sie wollen Änderungen oder Ergänzungen zu Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau mitteilen?

 Ausstellung melden  Ausstellungsbild senden  Museumsbild senden  Andere Änderungen  10 Highlights zeigen