Gust Graas
am Sonntag, 18. September 2011, um 16.00 Uhr
Laufzeit: 18. September 2011 bis 16. Oktober 2011
Von September 2011 bis Januar 2012 zeigt das Museum Schloss Fellenberg in der Ausstellungsreihe Lux-Trilogie das Wirken von drei Künstlern aus Luxemburg. Die Ausstellungsreihe steht unter der Schirmherrschaft der Kulturministerin des Großherzogtums Luxemburg, Frau Octavie Modert.
Die Ausstellung erfolgt in Zusammenarbeit mit mediArt, Luxemburg, Dr. Paul Bertemes.
Die erste Ausstellung der Trilogie zeigt Werke von Gust Graas.
Den Sommer im Kopf
Zu den Werken des luxemburgischen Malers Gust Graas
Der 1924 im luxemburgischen Esch- Alzette geborene Gust Graas ist ein Künstler der besonderen Art. Er vereint zwei Leben: Ein Leben, das sich auf das Schaffen einer sehr individuelle künstlerischen Sprache konzentriert, und ein Leben, das mit einer beachtlichen Karriere in der Privat-Wirtschaft einherging. Der promovierte Jurist war Generaldirektor von CLT-RTL und einer der Mitbegründer der luxemburgischen Fluggesellschaft Luxair. Parallel dazu durchlief er eine ebenso kontinuierliche und anerkannte künstlerische Laufbahn. Die, wie insbesondere das Werk der vergangenen Jahrzehnte aufzeigt, mehr war als schöngeistige sonntägliche Kompensation für rationales, montägliches Zahlen- und Strategiedenken war und ist. Dieser Dualismus zeichnete sich schon ab, als Gust Graas Anfang der 1950er Jahre Rechtswissenschaften in Louvain und in Paris studierte und in Paris Zugang zur Kunst fand, insbesondere über Kontakte zu Malern der "Ecole de Paris". Die Doppelgleisigkeit war von da vorgezeichnet und bestimmte das Leben von Gust Graas. Ein Dualismus, der auch belegt, dass Kreativität, innovatives Denken und selbstkritische Weitsicht sowohl im wirtschaftlichen als auch im künstlerischen Schaffen für ein zielgerichtetes Arbeiten unabdingbar sind. In den vergangenen zwei Jahrzehnten lebte und arbeitete Gust Graas auf der spanischen Insel Mallorca, in seinem Atelier in Pollenza. Dort hatte er alltäglich die mediterranen Farben vor Augen, das Insellicht, die gleißende Sonne auf dem Meer. Das hatte nachhaltige Auswirkungen auf seine Kunst, auf sein Farbenvokabular, auf seine Gabe, Farbe mit künstlerischem Leben zu füllen. Dabei gibt es in der Malerei für ihn nur eine Regel: "Bleibe in der Natur, sei sie offen oder verdeckt, und auf der Suche nach dem lebensspendenden Geist." Diese Maxime ist der Hauptschlüssel zu seinem umfangreichen Werk, zu dessen inneren poetischen Kraft. In seinen oft monumentalen Bildern wird der Maluntergrund vielschichtig mit Materie - getrocknete Farbklumpen und eine Masse aus Holzleim und Holzspänen - zu einem strukturierenden Relief verarbeitet. Die Höhen und Tiefen, die so entstehen, leiten später das Auge, betonen Farbsegmente, brechen und kanalisieren den Lichtfluss. Dabei bleibt Gust Graas Maler ein leidenschaftlicher Maler. Und es ist insbesondere die Leuchtkraft der Farben, die seine Bildräume zu einer dynamischen Kunst-Welt machen. Gust Graas ist jedoch kein unbekümmerter Heile-Welt-Maler. Für ihn gilt, dass, wo Sonne ist, auch Schatten ist - und umgekehrt. In diesem Spannungsgefüge entstehen viele seiner Arbeiten. Sie erzählen letztlich die unendliche Geschichte vom Werden und Vergehen, von Leben und Tod, von Himmel und Erde, von Licht und Dunkelheit.
Sie spiegeln so den inneren Kontakt des Künstlers zu seiner natürlichen Umwelt wider.
Sie sind innere Landschaften, seismografische Aufzeichnungen einer Lebensart, des
Zur Museumseite: Museum Schloss Fellenberg
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