GLANZ EINER EPOCHE - Jugendstilschmuck aus Europa
Laufzeit: 21. August 2011 bis 22. Januar 2012
Zum ersten Mal wird der erstaunliche Reichtum des Schmuckschaffens der Darmstädter Künstlerkolonie gewürdigt. Die Erkenntnis, dass auf der Mathildenhöhe Darmstadt in Architektur und Lebensgestaltung um 1900 Bahnbrechendes geleistet wurde, hat sich in der Öffentlichkeit weitgehend durchgesetzt. Bis in welche feinen Verästelungen hinein dies mitunter ging, ist immer noch eine Entdeckung, so auch im Fall des Künstlerschmucks. Ob Joseph Maria Olbrich, Peter Behrens, Hans Christiansen, Ludwig Habich, Rudolf Bosselt, Paul Bürck oder Patriz Huber: Alle sieben Pioniere der Künstlerkolonie haben zahlreich Schmuck entworfen.
Sogar ihr Mäzen, Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein, schuf - erfasst vom allgemeinen kreativen Furor - eigene Entwürfe. Eine markante, oft neuartige Formensprache zwischen abstraktem Symbolismus und geometrisierender Abstraktion, die selbstverständliche Einbindung der Schmuckentwürfe in die Gesamtkunstwerke der Architektur und Lebensgestaltung sowie die beispielhafte Zusammenarbeit mit der Pforzheimer Schmuckindustrie, die neben exklusiver Juwelierproduktion eine bis dato unbekannte Serienproduktion künstlerischer Entwürfe erlaubte: Dies sind bei aller Unterschiedlichkeit der künstlerischen Charaktere übergreifende und zukunftsweisende Aspekte des Schmuckschaffens der Darmstädter Künstlerkolonie, dessen Bedeutung und Strahlkraft weit über die Mathildenhöhe hinausreicht.
Die Höhepunkte der Sammlung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt
Vor der Folie dieser einmaligen künstlerischen und zeitgeschichtlich bedeutsamen Kreativität auf der Mathildenhöhe Darmstadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zeigt die Ausstellung in den Sammlungsräumen des Museums Künstlerkolonie eine beeindruckende Auswahl erlesener Objekte, die insbesondere aus der bedeutenden Jugendstilschmucksammlung des Hessischen Landesmuseums Darmstadt stammen. Der Bestand des Hessischen Landesmuseums wiederum basiert im Wesentlichen auf der hochkarätigen kunsthandwerklichen Sammlung des niederländischen Hofjuweliers Karel A. Citroen, der, 1922 in Amsterdam geboren, bereits mit 30 Jahren zu sammeln begonnen hatte - zu einer Zeit, in der es noch keineswegs en vogue war, sich für das Kunsthandwerk des Jugendstils zu interessieren. Bis 1959 trug Citroen zahlreiche Schmuckobjekte aus ganz Europa zusammen. Die Ausstellung präsentiert mehr als 70 Höhepunkte der Sammlung des Hessischen Landesmuseums, darunter u.a. Arbeiten der bedeutenden Pariser Juweliere, Goldschmiede und Emailleure René Lalique und Georges Fouquet sowie André-Fernand Thesmar und Lucien Gaillard.
Katalog: Zur Ausstellung sind zwei Kataloge erschienen.
Zur Museumseite: Ausstellungsgebäude Mathildenhöhe
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