novARTex
Textilkultur im Wandel der Zeit
Laufzeit: bis 07. August 2011
"novARTex" heißt die (Jubiläums-)Ausstellung "Haus der Seidenkultur" (HdS). Eindrucksvolle Exponate, wie kugelsichere Westen aus Aramid-Fasern oder technisches Funktionsgewebe, das sich europaweit in den "Elektrowesten" der Fechter wiederfindet, liefern eine Antwort auf die Frage was die Krefelder "Seidenweber" von morgen produzieren: High-Tech!
Das Wortkonstrukt "novARTex" komprimiert das Anliegen des Kuratoren-Teams, das Krefelder Neuentwicklungen aus den unterschiedlichsten textilen Bereichen vorstellen möchte; "wobei nicht nur funktionelle, sondern auch ästhetische Aspekte ihren Ausdruck finden sollen", wie es Dr. Ulrike Denter formuliert.
Letzteres gelte besonders mit Blick auf die Modekreationen, die von den Schülern der Bekleidungstechnischen Assistenten des Berufskolleg Vera Beckers entwickelt wurden. So sind vier der insgesamt elf futuristischen Exponate, die bereits über den Catwalk des HdS-Jubiläumsnachmittags schritten, während der "novARTex" ausgestellt.
Einer der Schwerpunkte der Ausstellung ist der textilen Architektur gewidmet. Hier hat sich die Verseidag-Tochterfirma "Indutex" weltweit einen Namen gemacht; zuletzt mit der imposanten Konstruktion des Cape Town (Fußball-WM-)Stadions im afrikanischen Kapstadt.
Sprichwörtlich frischen Wind in den Segeln jener Boote, die bei den großen Regatten dieser Welt an den Start gehen, hat die "Dimension Polyant" (ebenfalls ein Ableger der Verseidag) gebracht. Selbst die Gorch Fock wurde einst mit dem Krefelder Segeltuch ausgerüstet. Unterschiedliche Griffmuster machen deutlich, "dass auch High-Tech-Textilien letztlich von Kett- und Schussfaden zusammengehalten werden", erinnert HdS-Vorsitzender Hansgeorg Hauser an die Grundlagen der alten Webkunst.
Ein mit spezieller Infrarotremission beschichteter (Uniform-)Stoff, dessen Eigenschaften Soldaten im nächtlichen Gelände in die Landschaft von Büschen und Bäumen integriert und deren Träger somit unsichtbar macht, auch dieses Know-how kommt aus der Seidenstadt. Das Patent dazu liegt im Safe der Textilveredlungsgesellschaft "Colorprint", die darüber hinaus viele Länder dieser Welt mit militärischer Berufsbekleidung beliefert.
Technische Konfektion für Messe, Bühnen und Industrie kommt aus der Firma Leufen, die 1929 als Polsterei und Sattlerei begann. Für die "novARTex" hat das Unternehmen die Phase von der Seidenraupe zum Seidenfaden auf eine lichtdurchlässige Fensterfolie aufgezogen, während die TAG das HdS-Logo mit "300 Jahre Krefelder Zukunft auf 300 Quadratmetern Geschichte" gekonnt in das Teppich-Gewebe eingebracht hat.
Das Wortkonstrukt "novARTex" war eine Spontanidee des Kuratorenteams.
Es enthält folgende Fragmente:
nov von novus/a/um (lat.) = neu, neuartig.
art aus dem engl. u. franz. für Kunst(fertigkeit), Geschicklichkeit
tex als Kurzform für Textilien
Zur Museumseite: HAUS DER SEIDENKULTUR
Sie wollen Änderungen oder Ergänzungen zu HAUS DER SEIDENKULTUR mitteilen?
Ausstellung melden Ausstellungsbild senden Museumsbild senden Andere Änderungen 10 Highlights zeigen