Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Die Taufe als Ritual zwischen Brauchtum und Sakrament
Laufzeit: 16. April 2011 bis 23. Oktober 2011
Das Taufen hat für die allermeisten noch einen festen Platz in der eigenen Biographie wie auch im Zyklus klassischer Familientraditionen. Taufkleider werden vielfach über Generationen genutzt, Taufgeschenke sind immer noch meist etwas Besonderes. Aus christlicher Sicht wird mit der Besprengung durch das Taufwasser vor Zeugen der Täufling zum Christen. Es ist sogar ein konfessionsübergreifendes Sakrament, auch wenn einige christliche Gruppen die Kindstaufe ablehnen, bei der nur die Eltern und Paten, nicht aber der Täufling den Bund mit Gott bekunden.
Taufen, Taufpatengeschenke und andere Erinnerungsstücke schildern in der Ausstellung kirchliche und private Aspekte dieser bis heute für viele Menschen bedeutsamen Feier. Familienglück und Schicksale spiegeln sich in ungewöhnlichen Zeugnissen aus Geschichte und Gegenwart wider. Verbunden damit wird der Sinngehalt dieser in der europäischen Geschichte seit rund 2000 Jahren bedeutsamen Zeremonie erläutert.
Welche Vorstellungen haben Menschen dazu entwickelt? Welche Gegenstände haben sie geschaffen, um diese wichtige Feier zu einem besonderen Höhepunkt im leben einer Familie zu machen? Beispiele aus Niedersachsen und Ostpreußen zeigen, dass sich viele Traditionen von heute schon seit weit über 100 Jahren halten. Die Ausstellung zeigt aber auch neu entwickelte Bräuche der letzten Zeit.
Das Ostpreußische Landesmuseum veranstaltet die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Ev.-luth. Kirchenkreis Lüneburg. Die EKD bereitet mit verschiedenen Themenjahren im Rahmen der "Dekade der Reformation" das 500jährige Jubiläum des Protestantismus 2017 vor. Für das Ostpreußische Landesmuseum spielt die Reformation eine große Rolle: Mit der Umwandlung in ein säkulares protestantisches Herzogtum endete die Geschichte des Deutschen Ordens in Ostpreußen; zugleich war dieses Herzogtum das weltweit erste protestantische Fürstentum. In den folgenden Jahrhunderten wurden immer wieder wegen ihres Glaubens verfolgte protestantische Volksgruppen in großer Zahl in Ostpreußen angesiedelt. Besonders bekannt ist der Zug der Salzburger 1732; für die Ausstellung wichtig sind auch die Mennoniten, da diese Freikirche immer die Kindstaufe ablehnten.
Das Ostpreußische Landesmuseum wird gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und aus Mitteln des Landes Niedersachsen. Die Ausstellung wird zudem gefördert vom Lüneburgischen Landschaftsverband aus Mitteln zur regionalen Kulturförderung.
Zur Museumseite: Ostpreußisches Landesmuseum
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