Evelyne Axell: La Terre est ronde
Laufzeit: 09. April 2011 bis 13. Juni 2011
Als eine zentrale Figur der belgischen Pop Art zählt Evelyne Axell (1935-1972) zu jenen Künstlerinnen, deren Werk gerade aus dem Schatten der männlichen Popheroen tritt und einer Neubewertung unterzogen wird. Axell experimentierte mit verschiedenen zeitgenössischen Materialien und kombinierte Plexiglas mit Emaille, mit synthetischem Fell, Folien usw. zu inhaltlich und visuell verführerischen Bildern. Die Hauptfiguren sind zumeist Frauen, oftmals nackt und nicht selten sie selbst. So kreist ihr künstlerisches Schaffen um die eigene Person und das Bild der Frau und beansprucht einen Impetus der Befreiung.
Die selbst gewählte Nacktheit affirmiert das Pin-Up, um es positiv als Ausdruck weiblicher Sexualität und Selbstbestimmung zu besetzen. Diesem Thema widmet sich auch die Ausstellung im Kunstverein und zeigt eine Auswahl ihrer späteren Arbeiten ihres nur sehr kurzen Schaffens. Geprägt von den 1960er Jahren und ihren gesellschaftlich-politischen Ereignissen dringen ihre Arbeiten in Tabuzonen ein und tarieren auf diese Weise eine neue Freiheit aus. Als Institution für zeitgenössische Kunst ist es nicht nur die Aufgabe des Kunstvereins junge Kunst zu zeigen, sondern auch die aktuelle Kunstproduktion historisch zu kontextualisieren. Axell ist für ihre Zeit in bemerkenswert freier Weise mit Materialien umgegangen und hat bereits früh feministische Inhalte verhandelt. Ihre Politik der eigenen Person ist in Zeiten, in denen Selbstbilder durch Werbung und andere mediale Repräsentationen fremdbestimmt werden, von gleichbleibender Aktualität.
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