Slawische Keramik - Ein besonderer Museumsschatz
Laufzeit: 25. Februar 2011 bis 01. Januar 2012
Präsentiert werden hauptsächlich vollständige und rekonstruierte Gefäße aus dem 7. bis 13. Jahrhundert. Sie gelten als archäologische Leitfunde der Slawenzeit und zeichnen sich durch charakteristische Verzierungen, wie beispielsweise Wellenbänder oder sogenannte Gurtfurchen aus. Die Aufteilung der slawischen Keramik geht auf den bekannten Archäologen Ewald Schuldt zurück. Die Gruppen wurden in der Regel nach wichtigen archäologischen Fundplätzen benannt.
Die Stralsunder Ausstellung rückt, neben den bereits in der Dauerausstellung präsentierten Stücken, besonders herausragende Funde im Museumsbestand, die bis jetzt nur selten oder noch nie das Magazin verlassen haben, in den Fokus. So ist die älteste nachweisbare slawische Keramik in unserem Gebiet die Sukower Keramik, benannt nach der Alten Burg von Sukow, im Kreis Teterow. Sie gilt als Keramik der Einwanderungszeit und ist handgeformt. Diese altslawische Irdenware ist meist unverziert und erinnert an vorgeschichtliche Gefäße. Entsprechende Objekte im Museumsbestand stammen aus Barth und Grimmen.
Aus Welzin (Lkr. OVP) kommt ein schönes Exemplar der Feldberger Keramik, benannt nach der Ausgrabung auf dem Schlossberg von Feldberg bei Neustrelitz. Dort fiel dieses qualitätvolle Stück schon in den 1920er Jahren auf.
Der Prachtkessel aus Dargen (ebenfalls Lkr. OVP), ein besonders herausragendes Exemplar der Weisdiner Keramik, könnte ein Vorratsgefäß gewesen sein. Die plastischen Leisten sind schön anzuschauen und zeigen Anleihen bei den Reliefbandamphoren aus dem Karolinger-Reich. Sie waren aber auch für die Stabilisierung des ungewöhnlich großen Gefäßes notwendig.
Außergewöhnlich sind auch Bobziner Gefäße der jungslawischen Zeit, denn sie besitzen einen tönernen Deckel. Ein Gräberfeld aus Mecklenburg war hierfür namensgebend. Nicht ohne Grund, denn sie wurden des Öfteren als Urnen genutzt.
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