Pinakothek der Moderne
80333 München
Barer Str. 40

Deadly and Brutal. Filmplakate aus Ghana

Laufzeit: 01. April 2011 bis 26. Juni 2011

Graphic Design aus Westafrika: Die Ausstellung der Neuen Sammlung zeigt handgemalte Plakate, die in Ghana seit den 1980er Jahren für Action-Filme aus afrikanischer Produktion, aber auch für Hollywood-Blockbuster werben. Die großformatigen Arbeiten der Plakatmaler offenbaren sich eine sehr eigene, drastische, mitunter schockierende graphische Sprache, in die lokale Mythen ebenso einfließen wie Stilmittel kommerzieller Werbestrategien westlicher Industrienationen. Die Plakate gehen damit weit über den Reiz des bloßen Exotismus hinaus. Dieses Beispiel afrikanischen Graphic Designs wirft Fragen nach "political correctness" auf, nach Sehgewohnheiten und Bildtraditionen, nach kulturellen Verfasstheiten und Kulturtransfer.

Mit dieser Ausstellung von Plakaten aus der Privatsammlung Dr. Wolfgang Stäbler, Rosenheim, begrüßt Die Neue Sammlung - The International Design Museum Munich mit Standort in der Pinakothek der Moderne - ihren neuen Nachbarn, die Hochschule für Fernsehen und Film (HFF), deren Neubau 2011 im Kunstareal München eröffnet wird.

Drastische, mitunter schockierende Bilder - "political not correct" nach unserer Auffassung - so werben seit den 1980er Jahren in Ghana handgemalte Plakate für Filme aus einheimischer westafrikanischer Videofilm-Produktion, aber auch für amerikanische Blockbuster oder Martial Arts-Filme aus Fernost. Stilmittel kommerzieller Werbestrategien aus Hollywood oder Hong Kong fließen ebenso in die graphische Gestaltung ein wie lokale Mythen und von den einflußreichen Pfingstkirchen geprägte Glaubensvorstellungen.

Die Plakate gehen damit weit über den Reiz des bloßen Exotismus hinaus. Dieses Beispiel afrikanischen Graphic Designs wirft Fragen nach Sehgewohnheiten und Bildtraditionen auf, nach kulturellen Verfasstheiten und Kulturtransfer. Mit dem oszillierenden Austausch zwischen einzelnen Ländern und Kontinenten in einer globalisierten Welt werden nicht nur Waren, Technologien oder Konsumgewohnheiten ausgetauscht, sondern es finden auch Adaptionen bis dato fremder ästhetischer Vorstellungen und Konzeptionen statt, die Kulturen nachhaltig verändern können.

Als in den 1980er Jahren die ersten Videorecorder nach Ghana gelangten, entstand in den städtischen Zentren Accra und Kumasi eine große Zahl einfacher Kinos, meist "Video Club" genannt. Für die Vorführungen warben und werben noch heute grellbunte Plakate. Als Malgrund dient die Rückseite alter Leinwand-Mehlsäcke, deren Größe in der Regel auch das Format vorgibt. Angefertigt werden sie in kleinen Malerstudios, die neben sonstigen Werbeschildern Auftragsarbeiten wie Porträts oder Bilder von Fußballstars oder populären Politikern anfertigen - Graphic Design aus Westafrika.

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Kategorien:
Kunstgewerbe |  Ausstellungen im Bundesland Bayern | Ort:  München |
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