Xue Liu

Laufzeit: 18. Januar 2011 bis 19. Februar 2011

Als seine neueste Werkgruppe malte der junge chinesische Künstler für die Spielfilme, die er in den Jahren seines Deutschlandaufenthalts als DVD ausgeliehen hatte, ein von dem jeweiligen Cover inspiriertes Bild. Unter dem Ausstellungstitel "Old Boy", nach dem gleichnamigen koreanischen Film benannt, gibt er einen Einblick in seine cineastischen Vorlieben. 200 kleinformatige Leinwandarbeiten setzen sich zusammen zur Vorstellung eines Selbstportraits. Die Subjektivität der Auswahl findet ihre gelungene Entsprechung in der schwungvoll-expressiven Malweise Lius.

In ihrem Katalogtext schreibt Karin Hagemeister: "Die auf den Bildern dieser Ausstellung versammelten Filme könnten den Bestand einer gut sortierten Videothek darstellen. Geschäftlichen Erfolg hätte die wohl nicht; es wäre ein zu spezielles Sortiment: für die Sehnsüchtigen und die Enttäuschten, die Romantiker und die Solisten, die Sinnsucher und die Zynismus-Gefährdeten, all diejenigen, die den Zumutungen des Lebens oft nurmehr ein "Trotzdem!" entgegenschleudern können. Der Einsamkeit entrinnt man nicht im Getöse oder Partygetümmel, letztlich auch nicht im Kinosessel. Sie verliert aber ihre Wucht, wenn man aufhört sie zu leugnen oder zu bekämpfen. Dann kann man ihr und sich selbst im Anderen begegnen und sie für Momente überwinden. Und für diese Momente lieben wir das Kino und die Kunst."


Xue Liu wurde 1981 in Chong Qing, China, geboren und lebt seit 2004 in Frankfurt am Main. Von 2000 bis 2004 studierte er Malerei an der Sichuan Kunstakademie in China und wechselte dann 2004 an die Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main, um bei Prof. Rosalie Bühnenbild zu studieren. Sein 2006 aufgenommenes Studium an der Städelschule in Frankfurt am Main absolvierte er 2010 als Meisterschüler von Prof. Christa Näher.