Wunschwelten - Verwunschene Welten / Radierungen und Zeichnungen von Siegmund Hahn, 1959 - 1982

Laufzeit: 26. Dezember 2010 bis 06. März 2011

Siegmund Hahn (Breslau 1937 - 2009 Berlin) besuchte seit 1959 die Hochschule für Bildende Kunst in Berlin und die Staatliche Akademie in Stuttgart, wo er 1963 sein künstlerisches Staatsexamen ablegte. Nach einem Studium der Politologie war er seit 1967 Kunsterzieher und schloss sich der Neuen Darmstädter Sezession an.

Nach dem Tod seines Zwillingsbruders schenkte der Kölner Maler Siegbert Hahn 2009 und 2010 dem Museum Otto Schäfer über 200 Arbeiten Siegmund Hahns. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den zahlreichen Radierungen, die in der künstlerisch fruchtbarsten Phase Hahns zwischen 1978 und 1982 entstanden sind. Einige druckgraphische Versuche aus der Studienzeit und etliche seit 1969 entstandene Blätter, sowie frühe Handzeichnungen runden dieses Konvolut ab. Für diese großzügige Gabe möchte sich das Museum Otto Schäfer mit einem Überblick über die ihr zugeeigneten Werke erkenntlich zeigen.
Siegmund Hahn widmete sich anfangs vor allem der Federzeichnung, bis er 1974 endlich eine eigene Radierwerkstatt einrichten konnte. Schuf er zu Beginn vornehmlich bizarre unterirdische Strukturen, Landschafts- und Baumstudien, so prägen ihn immer stärker Architektur und Kultur Italiens. Verwunschene, menschenleere Parks, Pavillons, Villen und Paläste, in denen nur Skulpturen oder Nymphen hausen, werden zum Hauptmotiv. Wenn auch Hahns Arbeiten der frühen 80er Jahre zunehmend realistischer wirken, so sind sie doch Verkörperung fiktiver Wunsch- und Fantasiewelten. Daneben stehen aber auch etliche Blätter, in denen der Künstler seine Architekturmotive skurril und verspielt präsentiert, oder humorvoll phantastische Erdwürmer, Insekten oder Frösche auf das Papier bannt.