Heilige auf Glas: Hinterglasbilder aus der Grafschaft Glatz in Schlesien - Die Sammlung Heidi und Fritz Helle
Laufzeit: 30. Oktober 2010 bis 27. Februar 2011
Hinterglasmalereien sind eine besonders attraktive Sparte der Volkskunst und ein beliebtes Sammelgebiet. Die bunten Tafeln mit Motiven aus dem Bilderschatz der Volksfrömmigkeit waren auch in den katholischen Gegenden Schlesiens weit verbreitet. Sie hatten häufig ihren Platz in Wegkapellen und in den häuslichen "Herrgottswinkeln" der Wohnstuben. Berühmte Zentren der Hinterglasmalerei liegen in Süddeutschland, Österreich und Böhmen. Weniger bekannt ist bisher, dass es auch in Schlesien eine bedeutende Produktion von Hinterglasbildern gab.
Hinterglasbilder wurden in Schlesien ab ca. 1760/70 bis um 1890 und vereinzelt als Auftragsarbeiten noch bis 1945, und zwar ausschließlich in der Grafschaft Glatz, gefertigt. Dieses Land ist von der alten Glasmachertradition, seiner katholischen und stark an Böhmen orientierten Volkskultur und seinen zahlreichen Wallfahrtsorten geprägt. Die schlesischen Hinterglasbilder wurden in Familienbetrieben hergestellt. Wichtigster Herstellungsort war Kaiserswalde, wo einige Malerfamilien über mehrere Generationen arbeiteten. Absatz fanden die Bilder in Schlesien und Böhmen, aber auch in weiter entfernten Orten wie z. B. Maria Zell in Österreich.
Dank der unermüdlichen, fast vierzigjährigen Sammeltätigkeit von Heidi und Fritz Helle ist es nun möglich, die mit 126 Arbeiten wohl größte Privatsammlung schlesischer Hinterglasbilder erstmals in einer Ausstellung zu zeigen.
Zur Museumseite: Schlesisches Museum zu Görlitz
Sie wollen Änderungen oder Ergänzungen zu Schlesisches Museum zu Görlitz mitteilen?
Ausstellung melden Ausstellungsbild senden Museumsbild senden Andere Änderungen 10 Highlights zeigen