Seiji Morimoto - floating
Laufzeit: 26. September 2010 bis 24. Oktober 2010
Für Seiji Morimoto ist Klang ein Mittel, um einen Teil der Welt zu verstehen. Wie klingt ein Garten aus Glasvasen? Wie wirkt eine Komposition mit irregeführtem Video-Autofokus? Kann heißes Wasser musizieren?
Unscheinbaren, ursprünglich außermusikalischen Klängen geht er auf den Grund - und verdichtet seine experimentellen Erkenntnisse in subtil eindringlichen Inszenierungen von Material und Audio. Scheinbar zufällige Phänomene überführt er in fließend stimmige Kunst- und Musikereignisse. Bei mex legt der Ex-Gärtner einen Breathing Garden an: Auf dem Boden verteilte, verschieden große Glasvasen, in denen Lautsprecher veränderlich hohe Sinustöne vor sich hin summen - solange bis sie, gedüngt durch die Eigenfrequenz der jeweiligen Vase, zur lauten Entfaltung gelangen. Die derart punktuell verstärkten Sounds überlagern sich zu einer komplexen Klanglandschaft, die im Raum ein poetisches Eigenleben entwickelt. Morimotos Werk wendet sich, auch durch den bewussten Einsatz von Low-Tech, von der Informationsfülle und dem Tempo der gegenwärtigen Gesellschaft ab, hin zu kleinen und differenzierten Strukturen. So ist Study of Light eine abstrakt wirkende Komposition aus videonal gewonnenen Lichtbildern, die vorführt, welche künstlerische Qualität gedeihen kann, wenn man einer technischen Unzulänglichkeit zu künstlerischer Größe verhilft. Licht und Klang werden von Morimoto gerne eng miteinander verknüpft. Anlässlich der Ausstellungseröffnung wird er mit Taschenlampe, Spiegel, und Weingläsern eine Art Wasserzeremonie aufführen, bei der sich wechselnde Temperaturen für Entstehung und Gedeih der Klänge verantwortlich zeigen.
Zur Museumseite: Künstlerhaus Dortmund e.V.
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