Tiere der Bibel
Laufzeit: 03. September 2010 bis 06. Januar 2013
"Die Arche stellt gleich den ersten Höhepunkt der neuen Ausstellung dar", so Dr. Wolfgang Kirsch, Direktor des LWL. Zwei alte Bibeln aus den Jahren 1560 (eine Lutherbibel mit kolorierten Holzschnitten) und 1596 sind weitere herausragende Objekte unter den insgesamt 350 Objekte in der Ausstellungsstücken. Beide Bibeln sind Leihgaben des Bibelmuseums der Universität Münster.
Auf rund 500 Quadratmetern erwarten den Besucher fliegende, kriechende, schlängelnde und laufende biblische Tiere, wenn er den Geschöpfen Gottes zum Schiff folgt und die eigentlichen Ausstellungsräume betritt. Dabei ist gleich das Thema Arche spannend, geht doch die Ausstellung auch auf die modernen Archen unserer Zeit ein: etwa Zoos oder Gendepots, in denen Erbgut, Zellen und Gewebe von bedrohten Tierarten gesammelt werden. Kirsch: "Das LWL-Museum für Naturkunde baut selbst seit neuestem solch ein DNA- und Gewebearchiv auf."
In der Bibel werden rund 130 Tierarten erwähnt, zu denen Wild- oder Haustiere gehören, die überwiegend im Gebiet des antiken Königreiches Israel lebten. Mehr als 70 dieser Tiere stellt die Ausstellung in Form von originalen Präparaten vor. Teilweise wird ihre Nutzung erläutert, aber auch ihre Bedeutung für Opfer- und Kulthandlung sowie ihre Verwendung in Metaphern und Vergleichen. Die Schau zeigt außerdem an bekannten und weniger bekannten Passagen der Bibel, wie wichtig die Tiere für den Menschen waren, wozu sie dienten und welche Symbolik sie erfüllten. "Die Besucher erfahren, wieso Hasen Wiederkäuer sind, weshalb ein Esel ein königliches Reittier war und warum manche von ihnen sogar sprechen konnten", erklärt Kirsch die Inhalte der Ausstellung.
Hat die biblische Erzählung von der Arche Noah heute eine symbolische Bedeutung für die Verantwortung der Menschen gegenüber der Umwelt? Die Ausstellung gibt dem Besucher Anregungen für die Beantwortung heutiger Fragen zur Tier- und Umweltethik. Sie spannt bewusst den Bogen von den historischen Bibelgeschichten in die Gegenwart.
Dr. Alfred Hendricks, Leiter des LWL-Museums in Münster, erklärt, wieso das Thema der Ausstellung geeignet ist für das Naturkundemuseum: "Die Bibel wimmelt von lebendigem Getier. Im Buch der Bücher findet sich kaum eine längere Passage, in der nicht in irgendeiner Form die Rede von Tieren ist. Sie führen Eva in Versuchung, transportieren Jesus, plagen die Ägypter, mahnen Petrus und helfen sogar bei der Partnervermittlung."
In großen Inszenierungen werden insgesamt neun Bibelgeschichten aufwändig dargestellt. Dazu gehören unter anderem Noahs Arche, Daniel in der Löwengrube, Bileams Eselin mit der Figur des Bileam, die von einer Künstlerin eigens für die Ausstellung in siebenmonatiger Handarbeit hergestellt wurde, oder das Goldene Kalb. Ein interaktiver Tisch erläutert die Symbolik von Tieren, früher und heute.
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