BILD UM BILD. SCHLAG AUF SCHLAG
Markus Jaursch - Malerei / Toni Scheubeck - Skulpturen
Laufzeit: 17. September 2010 bis 10. Oktober 2010
Unter dem Titel "Bild um Bild, Schlag auf Schlag" werden mit Markus Jaursch ein Maler und mit Toni Scheubeck ein Bildhauer Ölgemälde bzw. Skulpturen aus Stein und Holz in der Anna-Kappelle präsentieren. Markus Jaursch aus Passau wird erstmals öffentlich seine jüngst erst vollendete Installation "Voilà! Voir!" aus 1.000 (!) kleinformatigen Gemälden von jeweils 30 x 23 cm zeigen. Die Bilder, an denen Jaursch gut fünf Jahre gearbeitet hat, zeigen ausschließlich Landschaften - gemalt hat sie der Künstler alle aus dem Gedächtnis heraus.
Toni Scheubeck setzt der scheinbar endlosen Reihung von kleinen Gemälden, mit denen die Wände des gesamten Ausstellungslokales überzogen sein werden, Bodenskulpturen aus Stein und Holz entgegen. Im Innenhof zeigt Scheubeck eine flache selbsttragende Kuppel aus Haselnussstecken, deren dreieckig strukturierte Hebelstabwerkskonstruktion spielerisch auf das Rippennetz des Gewölbes der St. Anna-Kapelle Bezug nimmt. Außerdem wird der Oberpfälzer Bildhauer Innen- und Außenraum durch eine mäandernde, aus Halbkreisen bestehende Pappelholzskulptur verbinden, die im Kreuzgang ansetzt, scheinbar die Wand durchdringt und sich in den Hof schlängelt. Darüber hinaus zeigt Scheubeck Skulpturen ohne Sockel auf dem Boden aus Diabas, Granit und Basalt sowie zwei neue Arbeiten aus der Werkgruppe "rolling stones".
Wer den bildhauerischen Werken von Toni Scheubeck zum ersten Male begegnet, bei ihm zu Hause etwa, in seinen Werkstätten und Schauräumen, trifft auf eine Formenwelt von fremdartiger Schönheit. Reduzierte, abstrakte Gebilde liegen und stehen unspektakulär, aber mit Bedacht gesetzt auf dem Dielenboden. Durchweg sind es interessante und überraschend eigenwillige Formulierungen in handwerklich meisterlicher Ausführung. Die zeichenhaft klare Gestalt, die prägnante Gliederung und eine subtile Oberflächenbehandlung geben den Werken Kraft und würdevolle Eleganz. Ihre mittelgroßen Ausmaße sind weitgehend durch das von Menschenhand eben noch zu stemmende Gewicht vorgegeben. Keine auftrumpfende Monumentalität! Handarbeit und ausgewogene Proportionen sorgen für menschliches Maß. Scheubecks Skulpturen sind äußerst originell. Jede Arbeit ist eine intelligente Erfindung, ein faszinierendes Einzelstück.
Zwei Ausgangsmotive für die Gestaltfindung dominieren: Zum einen ist es der im Steinbruch vorgefundene Stein selbst, zum anderen ist es der Gestaltungswille des Künstlers. Die zufällige Formbeschaffenheit des Steins kann für Scheubeck so inspirierend sein, dass er sich bereitwillig auf ihn einlässt, ihn im Wesentlichen bewahrt und sich darauf beschränkt, Oberflächen zu klären, Konturlinien spannend zu rhythmisieren und sich den zahlreichen feinen Besonderheiten, wie Rissen, Einlagerungen und Aussprengungen zuzuwenden. Dies geschieht dann in einem dialogischen Wechselspiel von Anpassung an die Möglichkeiten des Steins und den Formvorstellungen des Künstlers. Der Betrachter erlebt somit gleichzeitig die geologische Ursprünglichkeit des Steins und gewissermaßen seine "Entfaltung" durch den gestaltenden Menschen. Solchermaßen mit respektvoller Einfühlung interpretierte Steine wirken dann so, als wären sie irgendwie zu ihrer vorgesehenen Bestimmung gebracht, als könnten sie nie anders ausgesehen haben.
Zur Museumseite: Kunstverein Passau e.V.
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