Karla Black
Laufzeit: 24. Juni 2010 bis 22. August 2010
Ungewöhnliche Substanzen wie Gipspuder, Make-up, Vaseline, Farbpigmente und Nagellack bilden die Werkstoffe für die Skulpturen und Installationen von Karla Black. Auch in ihrer Ausstellung in der Kunsthalle Nürnberg füllt die schottische Künstlerin die Räume der Kunsthalle mit diesen, landläufig feminin konnotierten Rohstoffen. Die fragilen Installationen und Skulpturen leben von diesen ungewöhnlichen Materialien, die auch einen Hauch von Chaos und Prozesshaftigkeit in sich bergen: Ein Lufthauch kann das Erscheinungsbild der zerbrechlichen Installation verändern und ein Wassertropfen ihre Oberflächenstruktur verletzen. So sind die Arbeiten meist ephemer und ihre Vergänglichkeit ist als unterschwelliges Motiv stets präsent.
Konsequenz aus dieser Strategie ist auch, dass die Werke von Karla Black, die in Nürnbergs Partnerstadt Glasgow lebt, meist eine Reaktion auf den jeweiligen Ausstellungsraum sind: Ihre Installationen sind kontextbezogen und entstehen erst vor Ort. Die komplexen Ensembles aus Cellophanfolien, die von den Decken hängen, aus Puder, das zu Miniaturwüsten ausgestreut wird, oder aus Papier, das amorphe Gefäßformen einnimmt, sind eine Reaktion auf den jeweiligen architektonischen wie auch sozial-gesellschaftlichen Raum. Die reduzierte Formensprache verbindet sich dabei stets mit einem konzeptionellen Ansatz, denn die vermeintliche Harmlosigkeit der Objekte wird durch Verweise auf eine unter der Oberfläche schlummernde Bedeutung erweitert. Diese minimalistischen Strategien bilden für Karla Black genauso einen Bezugspunkt wie Arte Povera und Land Art, Trash und Glamour, Feminismus und Psychologie.
Zur Museumseite: Kunsthalle Nürnberg
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