SCHAUWERK Sindelfingen
71065 Sindelfingen
Eschenbrünnlestr. 15/1

ZERO bis unendlich

Laufzeit: 13. Juni 2010 bis 21. Januar 2011

Zur Eröffnung zeigt das Museum unter dem Titel "ZERO bis unendlich" mit über 150 Werken von 81 Künstlern eine repräsentative Auswahl aus der Sammlung. Herausragende Glanzstücke des Bestandes von den frühen 1950er Jahren bis ins Jahr 2009 geben einen ersten Einblick in die Vielfalt und Qualität der Kollektion. Neben Arbeiten der ZERO-Bewegung, die zu den ersten Erwerbungen des Sammlerehepaars gehören und denen ein eigener Raum im SCHAUWERK gewidmet ist, liegen die Schwerpunkte auf Minimal Art, Konzeptkunst und Konkreter Kunst. Malerei und Skulptur nehmen ebenso wie Lichtarbeiten, Rauminstallationen und die zeitgenössische Fotografie einen wichtigen Platz ein.

Die Leidenschaft des Ehepaares Schaufler wird durch die Ästhetik der Werke geweckt. Für sie hat Kunst mit Lebendigkeit und Offenheit, mit einem Sinn für das Schöne, Klare, Maßvolle zu tun. In der Ausstellung steht deshalb die absolute Präsenz der einzelnen Arbeiten und deren Zusammenspiel im Dialog mit Architektur, Licht und Raum im Vordergrund. Hier sind die figurativen Skulpturen eines Anselm Kiefer oder Antony Gormley ebenso zu nennen wie aus der absoluten Reduktion hervorgegangene skulpturale Werke. Die Plastiken von Norbert Kricke beispielsweise durchfahren den Raum dynamisch mit weißen "Linien". François Morellets "Beaming Pi" greift mit seiner Konstruktion aus schwarzen Balken, deren Winkel der irrationalen, unendlichen Zahl Pi folgen, in seine Umgebung ein. Auch die auratischen "Planks" von John McCracken korrespondieren mit der Architektur und die Wandskulpturen von Anish Kapoor ziehen mit ihrer unglaublichen Energie den Betrachter fast magisch in ihren Bann. Diese Arbeiten untersuchen die Phänomenologie des Raumes und entziehen sich jeder narrativen Deutung. Sie ermöglichen Erfahrungen, die man nur in der Anschauung von Kunstwerken erleben kann.

Reduktion, Monochromie und die Verwendung von bestimmten Materialien wie Metall und Spiegel kennzeichnen die Sammlung Schaufler; so birgt sie eine auffallend große Anzahl von weißen Arbeiten. Aus diesem Grund ist der mit über sieben Meter höchste Ausstellungsraum des Museums der Farbe "Weiß" gewidmet. Mit einer Ausnahme - der goldenen Flagge von Robert Longo - ist der Raum mit weißen Werken unterschiedlicher Gattungen aus den Jahren 1954 bis 2002 bestückt. Die einzelnen Werke u. a. von Enrico Castellani, Sylvie Fleury, Imi Knoebel und Sol LeWitt treten dabei in Spannung miteinander und eröffnen eine Vielzahl formaler Dialoge. Die Betrachtung von Materialität und Stofflichkeit wird durch die unterschiedlichen sinnlichen Qualitäten und Gestaltungsprinzipien der Arbeiten für den Besucher zu einem Erlebnis.

Auch das Thema Farbe ist ein wichtiger Aspekt der Sammlung, der in der Eröffnungspräsentation durch mehrere Arbeiten von Rupprecht Geiger anschaulich wird. Insbesondere die gemeinsam mit seinem Sohn verwirklichte "Rote Trombe" - die einzige Leihgabe der Ausstellung, aus dem Archiv Geiger - ist hierfür ein Beispiel. Ein Farbraum von Ettore Spaletti inszeniert ein helles Rosa mit Blattgold umrandet in einer beleuchteten und betretbaren Kammer.

In einem anderen Raum sind Fotoarbeiten von Thomas Ruff aus der Serie der Substrate, mit Skulpturen des Bildhauers Antony Gormley in einen überraschenden Kontext gestellt. Ruffs leuchtend bunte Kompositionen bilden einen spannungsvollen Gegensatz zu den aus Stahlstäben und -ringen gebildeten Skulpturen von Antony Gormley, die einer Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper entspringen. Während die "Substrate" eine sinnentleerte schöne Oberfläche zeigen, entspringen die Figuren Gormleys einem Prozess höchster Konzentration und Verinnerlichung. Sie versuchen zum Kern dessen, was Bildhauerei ist, vorzudringen.

Zur Museumseite: SCHAUWERK Sindelfingen

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Baden-Württemberg | Ort:  Sindelfingen |
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