Haus am Waldsee
14163 Berlin
Argentinische Allee 30

ALLORO - Villa Romana-Preisträger 2009/2010

Laufzeit: 03. Juli 2010 bis 15. August 2010

Mit "Alloro" stellt das Haus am Waldsee die acht Villa Romana-Preisträger der Jahre 2009/2010 vor. Anna Heidenhain, Sebastian Dacey, Anna Möller, Martin Pfeifle leben und arbeiten in diesem Jahr als Preisträger in der Florentiner Künstlervilla. Olivier Foulon, Kalin Lindena, Eske Schlüters und Benjamin Yavuzsoy haben 2009 ihren Aufenthalt bereits abgeschlossen. Erstmalig präsentieren sich diese acht international arbeitenden Künstler gemeinsam mit aktuellen, teilweise exklusiv für Berlin entstandenen Rauminstallationen, Gemälden, Videos und Papierarbeiten in einer Berliner Institution.

Der Villa Romana-Preis gilt als der älteste Preis für zeitgenössische Kunst in Deutschland und ist einer der aktuell renommiertesten Auszeichnungen für junge Künstler. Zu den Preisträgern zählten u.a. Georg Kolbe, Käthe Kollwitz und Max Beckmann, Horst Antes, Georg Baselitz, Anna Oppermann, Katharina Grosse, Simon Dybbroe MØller und Clemens von Wedemeyer. Mit den Preisträgern werden seit 2008 Ausstellungen in Deutschland organisiert.

Im Februar dieses Jahres haben die Künstler Anna Heidenhain, Sebastian Dacey, Anna Möller und Martin Pfeifle die Studios in der Villa Romana bezogen, 2009 lebten und arbeiteten Olivier Foulon, Kalin Lindena, Eske Schlüters und Benjamin Yavuzsoy an der Via Senese 68. In dieser Ausstellung im Berliner Haus am Waldsee stellen sich die Villa Romana-Preisträger erstmals gemeinsam mit neuen Arbeiten vor.

Anna Heidenhain, 1979 in Wiesbaden geboren, hat sich in ihrer künstlerischen Arbeit von der skulpturalen Form immer weiter in den sozialen Raum und die uneindeutigen Zonen zwischen Kunst und Design, Objekt und Repräsentation bewegt. Sebastian Dacey, 1982 in London geboren, arbeitet in seinen, zum Teil großformatigen Ölbildern, mit abstrakten wie mit figurativen Zeichen und ihrer Bindung an Malgrund und Kunstgeschichte. In den Arbeiten von Anna Möller, 1980 in Hamburg geboren, spielt das Verhältnis von Körper und Konzept eine wesentliche Rolle. In Installationen, Papierarbeiten und Videos verhandelt sie Topografien in ihrer Zugänglichkeit wie Unzuverlässigkeit. Martin Pfeifles Werk ist gekennzeichnet von ebenso großen wie leichten Konstruktionen, die architektonischen Raum zur physisch erfahrbaren Hülle werden lassen. Er ist 1975 in Stuttgart geboren.

Eske Schlüters, 1970 in Leer/Ostfriesland geboren, arbeitet mit dem Prozessieren von Texten und Bildern, indem sie sich visuelle und akustische Ausschnitte aus vorhandenem Filmmaterial aneignet, Einstellungen zum Teil zerlegt, neu montiert oder nachstellt. In Olivier Foulons Werk (1976 in Anderlecht geboren) geht es um Fragen der Repräsentation und den Akt des Zeigens, um Referenzsysteme der Bildproduktion, ihre Vorläufer und Wiederholungen, den Status von Modell und Kopie, Indizien und Geschichte. Benjamin Yavuzsoy, 1980 in Bremen geboren, produziert Textminiaturen, "Videobriefe" und kurze Videofilme, die den Kodex von intimen und öffentlichen Räumen, die Konstruktion von Eigenem und Fremdem in Zweifel ziehen. Kalin Lindena, 1977 in Hannover geboren, arbeitet mit Zeichnung, Malerei, Skulptur, Film. Angelpunkt ihrer künstlerischen Produktion ist eine Ambivalenz von Zitat und Authentizität, Expression und Hermetisch -Fragmentarischem.

Die Villa Romana-Preisträger werden von einer jährlich wechselnden Jury benannt. Juroren für den Villa Romana-Preis 2010 waren Dr. Susanne Gaensheimer, Direktorin des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt/Main, und die Bildhauerin Rita McBride, die seit 2003 als Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf lehrt. Im Jahr zuvor jurierten Susanne Titz, Direktorin des Museum Abteiberg in Mönchengladbach und der in Tel Aviv geborene und seit 1985 in Berlin lebende Künstler Eran Schaerf.

Die Villa Romana in Florenz ist ein Ort der künstlerischen Produktion und des Austauschs. Nur zehn Minuten vom Florentiner Stadtzentrum entfernt, vereint sie Ruhe inmitten eines großen Gartengrundstücks mit der urbanen Realität einer Großstadt. Mit Ausstellungen und einem breiten Spektrum an Veranstaltungen betreibt die Villa Romana den Dialog mit Produzenten und Publikum, platziert sich im internationalen künstlerischen Kontext und fördert die Kommunikation mit den Kulturen des Mittelmeerraums.

Im ganz besonderen Kontext des Haus am Waldsee lassen sich Wahlverwandtschaften konstruieren und kommunikative Konstellationen zwischen den Künstlern, Jahrgängen, Generationen und Orten aktivieren.

Zur Museumseite: Haus am Waldsee

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Berlin | Ort:  Berlin |
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