Dorf unterm Hakenkreuz
"Nur Mütter im Vaterland?" Frauenalltag auf dem Land im Nationalsozialismus
Laufzeit: 01. April 2010 bis 07. November 2010
Der Zweite Weltkrieg wurde durch den deutschen Überfall auf Polen ausgelöst. Aus Anlass der 70-jährigen Wiederkehr dieses Datums haben "Die Sieben im Süden", die Arbeitsgemeinschaft der regionalen ländlichen Freilichtmuseen Baden-Württemberg, 2009 ein gemeinsames Ausstellungsprojekt gestaltet. Die Ausstellung im Freilichtmuseum Beuren ist das Ergebnis dieses gemeinsamen Forschungsprojekts mit sieben unterschiedlichen und doch aufeinander bezogenen und sich ergänzenden Ausstellungsthemen. Das Freilichtmuseum Beuren widmet sich dem Thema wegen des großen Interesses auch 2010.
Frauen war die Teilnahme am politischen Leben in der Zeit des Nationalsozialismus verwehrt. Ihre Rolle sollte sich beschränken auf Heim und Familie. Weibliche "Heimatfront", männliche "Kampffront" lautete die ideologische Vorstellung der Rollenverteilung in der Zeit des Nationalsozialismus.
Haben sich alle Frauen diesem Rollenmuster unterworfen? Wie sah der dörfliche Lebensalltag von Frauen aus? Ausgehend von Interviews mit Zeitzeuginnen der Jahrgänge 1920 bis 1930 wurden markante biographische Daten im Leben von Frauen erfragt. Die Ergebnisse spiegeln Erfahrungen in und mit dieser Zeit aus dem Blickwinkel von so genannten Volksgenossinnen wider, das heißt von Frauen, die nicht nationalsozialistischer Ausgrenzung und Verfolgung ausgesetzt waren.
Erzählt wird, wie Schulzeit und Einbindung in die Jugendorganisationen des Nationalsozialismus erlebt wurde, wie die Zeit des Arbeitsdienstes, des Alltags in Familie und dem bäuerlichen Leben in den Kriegsjahren bewältigt wurde. Anhand von Bildern und Exponaten, die den Alltag spiegeln wird veranschaulicht, wie die Jahre zwischen 1933 und 1945 von den Frauen erlebt wurden. Frauenschicksale ehemaliger Bewohnerinnen dreier ausgewählter Museumsgebäude dokumentieren das Leben im Nationalsozialismus hautnah. Im Ausgedinghaus aus Aichelau kann das Berufsleben einer Hebamme zur damaligen Zeit verfolgt werden. In einem Bauernhaus aus Beuren lebte eine unverheiratete Frau, die ihre Eltern pflegte. Im Vorzimmer des Rathauses aus Häslach arbeitete eine junge Frau und ersetzte die im Krieg abwesenden Männer. In der Gärtringer Scheuer ergänzen Biographien von Frauen aus der Region die Ausstellung.
Zur Museumseite: Freilichtmuseum Beuren
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