Arnulf Rainer: Der Übermaler
Eine Retrospektive zum 80. Geburtstag des Künstlers
Laufzeit: 10. Juni 2010 bis 06. September 2010
Die Pinakothek der Moderne widmet nach der Ausstellung der Skulpturen Cy Twomblys 2006 einem weiteren Gegenwartskünstler eine Hommage in der Alten Pinakothek: Arnulf Rainer. Anlässlich seines 80. Geburtstags zeigt sie eine konzentrierte Werkschau des österreichischen Malers mit zentralen, zum Teil noch nie ausgestellten Werkkomplexen. Dazu zählt eine Reihe von Bildern, die eigens nach Gemälden der Alten Pinakothek entstanden sind, und damit Rainers Kernthema, den Dialog mit der Kunst exemplarisch fortsetzt.
Das Schaffen Arnulf Rainers, einem der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler, ist ein Hauptpfeiler der Sammlung in der Pinakothek der Moderne. Seit der Eröffnung des Hauses 2002 sind Beispiele seines Werks kontinuierlich in einem Künstlerraum zu sehen, wo sie einem spannungsvollen Diskurs mit den Arbeiten von Georg Baselitz, Joseph Beuys, Palermo, Willem de Kooning oder Franz Kline stehen. Die Ausstellung vertieft und erweitert diesen Sammlungsaspekt.
Rainers Malerei entfaltet sich seit den 1950er Jahren in dialektischer Spannung zwischen den Polen eines ruhigen, meditativen Farbauftrags und einer körperlich-kraftvollen Expressivität. Seine Methode des langsamen Übermalens, die häufig in fast monochrome Gemälde führt, steht im Dialog zu den in hoher Geschwindigkeit hergestellten, gestischen und körperbezogenen Werkserien wie den Fingermalereien oder den Face Farces.
In zwei großen Räumen klassischer Prägung der Alten Pinakothek werden die Kontraste des Rainerschen uvres in ihrer Wechselwirkung und solitären Strahlkraft erlebbar. Wichtige Werkblöcke aus dem umfangreichen graphischen Werk sind in den angrenzenden Kabinetten zu sehen. Einen Höhepunkt bildet der Abschluss der Ausstellung. Der letzte Raum ist den neusten Werken Rainers gewidmet, die aus der Anregung mit Gemälden der Alten Pinakothek entstanden sind: Cranach, Giorgione, Rubens, Velazquez oder Boucher. Diese Bildvariationen können in unmittelbarer Nähe zu den Originalen betrachtet werden. Sie laden im selben Haus zu einem Spaziergang durch die Malerei der Jahrhunderte ein. Die Ausstellung setzt damit auch wichtige Impulse für die weitere Aktivierung der Achse zwischen den Pinakotheken.
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