Kunst, Küche und Kalkül
Die Entdeckung der Kulturgeschichte. Carl Friedrich von Rumohr (1785-1843)
Laufzeit: 18. September 2010 bis 16. Januar 2011
Die große Herbstausstellung im Museum Behnhaus Drägerhaus beleuchtet das Leben von Carl Friedrich von Rumohr. Gewürdigt wird der Kunsttheoretiker, -förderer und -sammler ebenso wie der Novellist, Gastrosoph und Agrarhistoriker.
Er war ein profunder Kenner italienischer Kunst, verfasste ein viel beachtetes Buch über das Kochen und machte sich um die Erhaltung mittelalterlicher Kunstschätze in Schleswig Holstein - auch in Lübeck - verdient: Carl Friedrich von Rumohr. Anlässlich seines 225. Geburtstages nimmt das Museum Behnhaus Drägerhaus das Multitalent mit einer Sonderausstellung in den Blick: Kunst, Küche und Kalkül. Carl Friedrich von Rumohr (1785 - 1843) und die Entdeckung der Kulturgeschichte. Sie ist bis zum 16. Januar 2011 in dem Haus in der Königstraße zu sehen. Carl Friedrich von Rumohr zählt zu den Begründern der modernen Kultur- und Geisteswissenschaften. Man kennt seine gastrosophische Schrift "Geist der Kochkunst", seine kunsthistorischen Forschungen etwa zur italienischen Kunst des Mittelalters und der Renaissance, seine Förderung junger Künstler wie Friedrich Nerly und Franz Horny, seine Verdienste um die Kunstsammlungen unter anderem in Berlin und Kopenhagen, sowie sein eigenes zeichnerisches Werk. Darüber hinaus umfassen Rumohrs historische Forschungen jedoch auch Untersuchungen zu lombardischen Agrartechniken und er verfasste selbst historische Novellen. Der Zusammenhang dieser verschiedenen Tätigkeitsfelder ist bisher kaum gewürdigt worden. Die große Sonderausstellung zeigt die zentrale Rolle Rumohrs bei der Entdeckung der Kulturgeschichte und zugleich den praktischen Nutzen seiner historisch-ästhetischen Betrachtungen für die Kultur um 1800. Zu Rumohrs Leistungen als "praktischer Ästhetiker" zählen die Vermittlung von Kunstwerken an die Berliner Gemäldegalerie, seine Künstlerausbildung oder auch sein Einsatz für die Kunst- und Baudenkmäler Schleswig-Holsteins, vor allem Lübecks. Denn Rumohr stammte aus einer alten holsteinischen Adelsfamilie und lebte auf Gut Rothenhausen und später in Lübeck. Die Ausstellung in Kooperation mit der Rumohr Gesellschaft wird zum einen Rumohrs zeichnerisches Werk selbst, Gemälde und Zeichnungen von Rumohrs Schülern und den mit seinem Schaffen in Verbindung stehenden Künstlern präsentieren. Zum anderen sollen in Audio- und Videostationen Beispiele von Rumohrs Texten und seine kulturgeschichtliche Wirksamkeit veranschaulicht werden. Dabei gilt es, neben dem Kunsttheoretiker, -förderer und -sammler auch den Novellisten, Gastrosophen und Agrarhistoriker zu würdigen. Insgesamt wird es also nicht nur darum gehen, einen zutiefst wirkungsmächtigen Wissenschaftler, Mäzen und Kulturvermittler erstmalig in seinen vielfältigen Schaffensfeldern vorzustellen, sondern den Ursprüngen der modernen Geistes- und Kulturwissenschaften näher zu kommen. Neben Kunst wird die Ausstellung auch kulinarische Angebote bereit halten.
Zur Museumseite: Museum Behnhaus Drägerhaus
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