Harald Metzkes Zeitverdruss
Laufzeit: 25. April 2010 bis 27. Juni 2010
Der im Jahr 1929 in Bautzen geborene Künstler studierte nach einer Steinmetzlehre Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden und war später Meisterschüler an der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin bei Otto Nagel. Gemeinsam mit dem Bildhauer Werner Stötzer und weiteren Malern begründete er eine Künstlergruppe, die später als Berliner Schule bekannt wurde.
Harald Metzkes war an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in der DDR und in anderen europäischen Ländern beteiligt, wie zum Beispiel 1984 auf der Biennale in Venedig. Nach dem Mauerfall wurden seine Arbeiten in wichtige Überblicksausstellungen einbezogen: in Berlin 1997 im Martin Gropius Bau Deutschlandbilder Kunst aus einem geteilten Land und 1999 im Alten Museum Das XX. Jahrhundert, Ein Jahrhundert Kunst in Deutschland, in Bonn im Jahre 2004 in der Bundeskunsthalle Kunst in der DDR sowie 2009 im County Museum of Art in Los Angeles.
1976 erhielt Harald Metzkes den Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste zu Berlin. Dreißig Jahre später wurde sein Lebenswerk 2007 mit dem Hannah-Höch-Preis des Landes Berlin gewürdigt.
Der Cézannist vom Prenzlauer Berg zeigt in seinem Welt- und Alltagstheater mit Helden, Feiglingen und Marionetten die Ambivalenz unserer Zeit. Da kämpft Don Quijote, die Figur des tragisch-komisch Lächerlichen, leidet Kleists Prinz Friedrich von Homburg unter überholten Wertvorstellungen der preußischen Aristokratie und erzählt Tristram Shandy auf zwanzig Aquarellen sein skurriles Leben.
Bereits 1957 lithographierte Harald Metzkes vier Blätter zur Verurteilung des Lucullus nach der Literaturvoralge von Bertolt Brecht über den römischen Feldherrn, der vor allem für seinen prunkvollen Lebensstil und seine opulenten Festmahle bekannt geworden ist.
Und dann natürlich Kater Murr! E.T.A. Hoffmanns humoristischer Roman zeigt die Gesellschaftssatire als eine Ironie zwischen Wirklichkeit und Künstlerideal, parodiert den Künstler- und Entwicklungsroman und wird somit zu einem vielfältig gebrochenen Gesellschaftsroman. Metzkes Holzschnitte von 1971 unterstreichen diese Divergenz zwischen Schein und Sein.
Die Ausstellung zeigt neben Arbeiten zu Romanen, Gedichten und Novellen von Bertolt Brecht, Miguel de Cervantes, E.T.A. Hoffmann und Laurence Stern auch neuere Aquarelle und Ölbilder. Auch hier geht der Künstler auf die großen Fragen des Lebens ein und gibt uns, den Betrachtern, eine einfache Antwort mit auf den Weg: Mit seinem Inneren ist der Mensch letztlich allein und er wird es bleiben. In dieses Zentrum der unbekannten Ängste und Freuden zieht die Kunst, sie allein kann bis dorthin dringen.
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